distributed.net gewinnt Schlüsselknackerwettbewerb
Die geballte Rechenleistung von etlichen Helfern im Internet hat dem distributed.net wieder einmal einen Sieg beschert.
Die geballte Rechenleistung von über 38 000 Helfern im Internet hat dem distributed.net wieder einmal einen Sieg beschert: Im Wettbewerb der französischen CS Communications & Systems fand das distributed.net nach eigenen Angaben am Sonntag früh den richtigen 56-Bit Schlüssel für die gestellte Aufgabe. Laut der Statistikseite des distributed.net brauchte man dafür 62 Tage.
Die geknackte Botschaft war mit dem CS-Cipher-Algorithmus verschlüsselt. Der Wettbewerb sollte zeigen, dass 56-Bit-Schlüssel keine ausreichende Sicherheit gegen verfügbare Computerleistung bieten. Das Verfahren CS-Cipher an sich ist dadurch aber nicht geknackt - der geleistete Aufwand müsste für jede mit einem anderen Schlüssel chiffrierte Nachricht erneut aufgebracht werden. Zudem erlaubt CS-Cipher auch Schlüssellängen bis 128 Bit.
Die Schlüsselknacker hatten dieses Mal sogar viel Pech: Der richtige Key wurde erst nach dem Durchprobieren von 98,78 Prozent aller möglichen Schlüssel gefunden. Außerdem musste wegen eines Fehlers in der Verteilersoftware rund ein Viertel der bis Dezember geleisteten Sucharbeit wiederholt werden - das Erfolgsbarometer des distributed.net wurde von errechneten 104 % auf rund 75 % zurückgeworfen.
Für den Sieger hatte CS Communications & Systems ein Preisgeld von 10 000 Euro ausgeschrieben. Der größte Teil davon geht an nichtkommerzielle Organisationen. Eine Abstimmung der Teilnehmer hatte das distributed.net selbst als Hauptempfänger von 60 % der Summe ermittelt, 2000 Euro sollen an die Free Software Foundation gehen. Der Rest geht je zur Hälfte an den Computerbesitzer, dessen Rechner für das distributed.net den Sieg errungen hat und an sein Team. (nl)