Zeitung: Mobilfunk-Streit um Skype-Handys von Nokia

Die beiden größten Mobilfunkanbieter in Deutschland wollen laut einem Medienbericht keine Nokia-Geräte mit Skype-Funktion vertreiben.

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  • dpa

Vodafone und T-Mobile legen sich mit Handy-Weltmarktführer Nokia an: Die beiden größten Mobilfunkanbieter in Deutschland wollen laut einem Medienbericht keine Nokia-Geräte mit Skype-Funktion vertreiben. "Wir bieten diese Geräte unseren Kunden nicht an", sagte ein Vodafone-Manager der Tageszeitung Die Welt. Bei Vodafone in Düsseldorf hieß es zu dem Bericht am Sonntagnachmittag: "Kein Kommentar".

Der finnische Handy-Hersteller hatte im Februar mit dem VoIP-Dienst Skype vereinbart, dessen Angebot künftig in einige Geräte zu integrieren. Das Problem für die Netzbetreiber: Wer eine WLAN-Verbindung oder Daten-Flatrate hat und seine Handyanrufe über Skype via Internet-Telefonie erledigt, spart in vielen Fällen kräftig bei den Gesprächskosten. Die aber sind das Kerngeschäft der Mobilfunk-Konzerne.

Skype-Nutzer brauchen nur eine Internetverbindung, untereinander telefonieren sie kostenlos, der Anruf beispielsweise in die USA kostet zwei Cent pro Minute. Bei den Mobilfunk-Riesen werden dafür – je nach Vertrag – oft mehr als ein Euro fällig. "Wir lassen uns das Geschäft nicht kaputt machen", heißt es beim deutschen Branchenprimus T-Mobile laut Welt zum Thema Skype.

Ein T-Mobile-Sprecher verwies gegenüber dpa darauf, dass das Mobilfunknetz für eine millionenfache VoIP-Nutzung nicht ausgelegt sei: "Netze verkraften das nicht, wenn so viele Kunden das nutzen möchten." Skype hatte die technischen Einwände bei früherer Gelegenheit bereits zurückgewiesen. (dpa) / (anw)