Virtual Reality für Panzerfahrer: Norwegens Armee testet Oculus Rift

Die Virtual-Reality-Brille Oculus Rift ist offenbar nicht nur für Spiele geeignet: Die norwegische Armee testet gerade, ob sich auch Panzerfahrer damit einen Rundumblick um ihr Fahrzeug verschaffen können.

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Rundumblick für Panzerfahrer mit der Oculus Rift.

(Bild: TU TV)

Die norwegische Armee testet aktuell, ob sich die Virtual-Reality-Brille Oculus Rift auch für Panzerfahrer nutzen lässt. Laut einem Bericht der Tech-Seite Teknisk Ukeblad (TU) können sich die Fahrer mit der Brille auch bei geschlossenen Luken von ihrem Sitz aus einen Rundumblick um ihr Vehikel verschaffen.

Dem Bericht zufolge werden in dem Testaufbau vier Kameras an den Außenseiten des Panzers angebracht. Deren Signale werden an einem handelsüblichen PC im Panzer weiterverarbeitet und an die Brille geleitet. Die norwegische Firma Making View hat die Armee bei der Entwicklung der Kameras und der entsprechenden Software unterstützt.

Virtual-Reality-Brille Oculus Rift

Mitte 2012 stellte der Entwickler Palmer Luckey seine Virtual-Reality-Brille Oculus Rift der Öffentlichkeit vor. Benutzern gibt sie das Gefühl, sich tatsächlich in der virtuellen Welt zu bewegen.

Laut Daniel Mestervik, Entwickler bei Making View, lassen sich auch noch Zusatzinformationen wie Überblicks-Karten, Geschwindigkeit und Neigungswinkel des Fahrzeugs auf der Brille einblenden. "Damit hat man den gleichen Blick und die gleichen Informationen, wie man es aus Spielen wie Battlefield kennt", so Mestervik gegenüber TU.

Allerdings soll eine längere Nutzung der Brille auch ermüdend für die Augen sein. Ferner könne es auch zu Schwindelgefühlen kommen und die möglichen Sichtweiten seien auch noch nicht optimal, wie der norwegische Major Ola Petter Odden sagte. Dennoch zeigte sich Odden laut Bericht optimistisch: Die Testläufe könnten in 2 bis 3 Jahren in ein ausgereiftes System münden. Zudem sei der Aufbau außerordentlich günstig – so bekomme man die Oculus Rift im Developer-Programm für rund 350 US-Dollar, für ein militärisches VR-Headset fielen hingegen rund 35.000 US-Dollar an.

Die Übernahme von Oculus durch das soziale Netzwerk Facebook sei zumindest ein Garant dafür, dass genug Geld in die Weiterentwicklung der Oculus-Brille fließen werde, findet Major Odden. Momentan ist die Oculus Rift nur ein Prototyp. (axk)