Compaq sichert sich Speicherchips von Micron
Der PC-Hersteller wappnet sich mit einem Fünfjahresvertrag gegen künftige Turbulenzen auf dem Speichermarkt.
PC-Produzent Compaq und Speicherhersteller Micron schlossen gestern einen Vertrag über 20 Milliarden US-Dollar, der Compaq in den kommenden fünf Jahre die Belieferung mit Speicherchips garantiert. Anstelle einer definierten Stückzahl bezieht der Computerhersteller einen festen prozentualen Anteil seiner DRAMs von Micron.
Das Abkommen ist eine Reaktion auf den rapiden DRAM-Preisansteig der vergangenen Monate. Etliche PC-Hersteller kündigten in den letzten Wochen an, dass sie ihre PCs angesichts der gestiegenen Kosten mit weniger Arbeitsspeicher ausstatten wollen oder an anderer Stelle Einsparungen vornehmen würden. Auch der Produzent Dell, der PC-Komponenten erst kurz vor dem Zusammenbau eines Rechners bei Zulieferern bestellt, hat unter der DRAM-Kostenexplosion stark gelitten. Der Pionier des Built-to-Order-Prinzips räumte vergangene Woche Quartalsverluste ein und erklärte, dass sich die Entwicklung auf dem DRAM-Markt auf die Größe des Arbeitsspeichers in Dell-PCs auswirken werde. Im Gegensatz dazu verkündete Compaq, man wolle keine Abstriche bei der Ausstattung machen und die Preise stabil halten. Durch das Abkommen mit Micron, das ab sofort wirksam ist, könnte der Computerhersteller diese Ankündigung in die Tat umsetzen.
Compaq ist nicht das erste Unternehmen, das sich in Zeiten der Verknappung durch langfristige Verträge absichern will. Erst vor zwei Wochen hatte Dell einen ähnlichen Vertrag mit Samsung geschlossen, der dem Computerhersteller in den nächsten fünf Jahren den Nachschub an TFT-Displays sichert. (uk)