Prognose: Millennium trübt IBM- und Compaq-Bilanz
Die Angst der Kunden vor dem Jahr-2000-Bug hat Analysten zufolge weitaus geringere Auswirkungen auf die Bilanzen der Computerhersteller als erwartet.
Die Angst der Kunden vor dem Jahr-2000-Bug hat Analysten zufolge weitaus geringere Auswirkungen auf die Bilanzen der Computerhersteller als erwartet. Börsenexperten rechnen im vierten Quartal 1999 mit deutlich weniger Rekord-Ergebnissen, allerdings auch mit keinen signifikanten Einbrüchen. Beobachter hatten geargwöhnt, viele Kunden würden den Kauf neuer Rechner aus Angst vor möglichen Computerproblemen auf das Jahr 2000 verschieben.
Rückläufige Zahlen werden unter anderem für IBM prognostiziert; bei Big Blue sei mit einem Umsatzrückgang um 100 Millionen US-Dollar auf 25 Milliarden Dollar zu rechnen. Auch Compaq muss nach Analystenmeinung einen Rückgang von 10,9 auf 10,3 Milliarden Dollar verkraften. HP und Sun konnten dagegen leicht zulegen. Bei HP, so spekulieren die Analysten, könnte der Umsatz von 10,2 auf 11,2 Milliarden Dollar gewachsen sein. Bei Sun rechnen die Experten mit einer Zunahme auf 3,45 Milliarden Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der Hersteller noch einen Umsatz von 2,78 Milliarden Dollar verbucht.
Die Steigerung bei Sun sei auf einer Veränderung des Gratifikationssystems für die Verkäufer zurückzuführen. Durch stärkere Motivation der Mitarbeiter hatte Sun versucht, den für Dezember erwarteten Umsatzrückgang am Beginn des Quartals zu kompensieren. Suns Strategie hatte offensichtlich mehr Erfolg als erhofft: Nach gutem Geschäft im Oktober und November ging die Nachfrage entgegen den Erwartungen auch im Dezember nicht zurück. (chr)