Selfies im Museum erwünscht - Fotografierverbot weicht auf

Sollen sich Museen dem Zeitgeist anpassen oder bewusst gegen die Bilderflut stemmen? Immer mehr Häuser erlauben private Fotos in ihren Ausstellungen, solange Bildrechte gewahrt und Kunstwerke nicht beschädigt werden.

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Von
  • dpa
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Früher fühlte man sich als Museumsbesucher oft verfolgt wie ein Verdächtiger. In allen Räumen saßen dunkel gekleidete Aufpasser und überwachten streng, dass die Vorschriften wie "Kunstwerke nicht berühren" oder "Fotografieren verboten" eingehalten wurden. Doch in Zeiten von Digitalkamera und Smartphone lässt sich das Fotografierverbot kaum noch durchsetzen. Viele Häuser erlauben deshalb inzwischen Erinnerungsbilder – allerdings darf in der Regel nur ohne Stativ, ohne Blitzlicht und ausschließlich zum privaten Gebrauch fotografiert werden.

Im Sprengel Museum Hannover hat der neue Direktor Reinhard Spieler das Fotografierverbot kurz nach seinem Amtsantritt abgeschafft. "Ich sehe es nicht mehr zeitgemäß", argumentiert der Museumschef. Andere Länder wie Großbritannien lassen Spieler zufolge schon seit Jahren private Fotos zu. "Das ist viel besucherfreundlicher. Wir sind froh, wenn die Leute die Fotos weiter schicken. Für uns ist das schlichtweg ein Multiplikator."

Instagram: "Ladybird book of architecture- wee me meets old me! #museumselfie #30daysofbiking sightseeing by ali_instagramming"

(Bild:  http://ift.tt/1iqJiEx)

In der Konkurrenz mit anderen Freizeitangeboten setzen die Kultureinrichtungen verstärkt auf neue Medien, sie sind in sozialen Netzwerken aktiv oder bieten spezielle Apps zu ihren Ausstellungen an. Auch die Organisatoren des Internationalen Museumstages am kommenden Sonntag (18. Mai) haben dazu aufgefordert, Fotos unter den Hashtags #IMT14 beziehungsweise #myCollection14 zu posten. Möglich seien Bilder eigener Sammlungen und einzelner Objekte, Motive der Arbeit hinter den Kulissen sowie Selfies – also Selbstporträts, heißt es auf der Homepage des Museumstages.