Stau auf Googles Datenautobahn

Die Google-Dienste waren gestern für eine Stunde für viele Internetnutzer nur langsam oder gar nicht erreichbar. Grund sei ein "menschlicher Fehler" gewesen, sagte der Suchmaschinenbetreiber.

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Die Dienste des Suchmaschinenbetreibers Google waren gestern für einige Internet-Nutzer zeitweise nur langsam oder gar nicht erreichbar. Google-Manager Urs Hoelzle schreibt in einem Weblog-Eintrag, durch einen Fehler in einem der Systeme des Unternehmens sei ab 16.48 Uhr MESZ für rund eine Stunde Webverkehr über Asien geleitet worden. Dort habe es einen Datenstau gegeben, von dem 14 Prozent der Google-Nutzer betroffen gewesen seien. Während dieser Zeit sind nach Angaben von Google auch weniger Werbeinhalte an Partner ausgeliefert worden.

Hoelzle bedauert den Vorfall, zumal seinem Unternehmen wichtig ist, jederzeit erreichbar zu sein. Genauere Angaben zur Ursache des Problems machte er nicht. Der McAfee-Mitarbeiter Dmitri Alperovitch vermutet hingegen laut CNet, der Fehler sei bei der Umstellung von IPv4 auf IPv6 passiert. Durch Fehler im Google-System seien Internet Service Provider nicht in der Lage gewesen, die neue Autonomus System Number zu finden. Anscheinend seien Kunden größerer Provider wie AT&T und Verizon eher vom Google-Ausfall betroffen gewesen als Kunden kleinerer Provider, da die Großen ihre Netze mit denen des Suchmaschinenbetreibers verknüpft hätten. Diesen Erläuterungen hat Google laut CNet inzwischen widersprochen. McAfee wiederum beruft sich auf eine private Mailing-List, der auch Google-Mitarbeiter angehören.

Google engagiert sich seit geraumer Zeit für das Protokoll IPv6. Täglich sehe sein Unternehmen auf den IPv6-Testservern etwa 250.000 einzelne IPv6-Adressen, berichtete kürzlich Google-IPv6-Experte Lorenzo Colitti. Vom gesamten Datenverkehr seien etwa 0,25 Prozent IPv6-Verkehr, davon aber nur 0,1 Prozent natives IPv6. Nachdem bereits Suche, E-Mail, Maps und Docs per IPv6 erreichbar seien, arbeite Google nach wie vor daran, weitere Dienste IPv6-fähig zu machen. (anw)