Compaq schreibt wieder schwarze Zahlen
Gute Geschäfte mit Consumer-PCs, aber Verluste im Business-Bereich.
Die Compaq Computer Corp. ist unter ihrem neuen Präsidenten und Unternehmenschef Michael Capellas wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Compaq hat in den ersten neun Monaten 1999 einen Gewinn von 237 Millionen Dollar ausgewiesen gegenüber einem Verlust von 3,5 Milliarden Dollar in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Umsatz stieg auf von 20,3 auf 28 Milliarden Dollar. Compaq hatte im vergangenen Jahr den Computerkonzern Digital Equipment gekauft und müht sich seither, die Kosten zu drücken.
Der weltgrößte PC-Hersteller hat im dritten Quartal dieses Jahres 140 (Vorjahresvergleichszeit: 115) Millionen Dollar verdient. Darin waren allerdings ein einmaliger Sondergewinn von 1,2 Milliarden aus dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an dem Internetunternehmen AltaVista sowie Umstrukturierungs-Sonderbelastungen von 868 Millionen Dollar enthalten.
Der Quartalsumsatz stieg gegenĂĽber dem Septemberquartal 1998 um fĂĽnf Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar. Compaq hat hingegen gegenĂĽber den vorangegangenen drei Monaten einen leichten UmsatzrĂĽckgang von zwei Prozent verbucht und blieb damit hinter den Umsatzerwartungen der Wall Street zurĂĽck. Das Unternehmen hat inzwischen auch seine Spitzenposition im amerikanischen PC-Markt an die Dell Computer verloren, doch ist Compaq im Weltmarkt weiter Spitzenreiter.
Compaq ist laut Capellas im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt, hat die Geschäftssparten auf wettbewerbsfähige Modelle ausgerichtet und hat begonnen, eine klare Internet-Strategie zu entwickeln. Es gebe allerdings noch erhebliche Herausforderungen, betonte der Compaq-Chef. Das Unternehmen hat mit seinem Dienstleistungs-, Großcomputer- und Servergeschäft den Umsatz im dritten Quartal kräftig um zwölf Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar erhöht.
Bei Consumer-PCs legte Compaq um 15 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar zu. Dagegen fiel der Umsatz mit Business-PCs um zwölf Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. Compaq verbuchte mit dieser Sparte einen Betriebsverlust von 169 Millionen Dollar gegenüber einem operativen Gewinn von 116 Millionen Dollar in der entsprechenden Vorjahreszeit. Die Gesellschaft verwies auf niedrigere Lagerbestände im Handel, den starken Preisdruck und die Auswirkungen des Erdbebens in Taiwan, das teilweise zu Problemen im Nachschub geführt habe. (cp)