Lamborghini übergibt 610 PS starken Huracán an die italienische Staatspolizei

Lamborghinis Jagdwagen

Die italienische Staatspolizei bekommt einen Huracán als Streifenwagen mit aerodynamisch optimiertem Highspeed-Blaulicht, Videosystem und Organkühlschrank. Der neue Huracán LP 610-4 löst zwei Gallardos ab, die die Italiener vier Jahre lang im Ensatz hatten

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Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann (rechts) übergab das Auto an den Chef der italienischen Staatspolizei, Alessandro Pansa. 17 Bilder
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Von
  • Ronald Partsch

Sant' Agata Bolognese (Italien), 23. Mai 2014 – Autohersteller werben gern mit Staatsaufträgen. Lamborghini argumentiert mit dem Beschleunigungsvermögen seiner Sportwagen für besondere Polizeiaufgaben und beliefert schon seit Jahrzehnten die italienische Staatspolizei mit Fahrzeugen zur Verkehrsüberwachung. Nun hat Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann das neueste Modell übergeben: einen Huracán LP 610-4.

Italiener lieben Lamborghini

Bereits seit 2004 hat die Polizei in Bologna und Rom je einen Gallardo im Einsatz. Nach vier Jahren Dienstzeit wurden beide Fahrzeuge 2008 schon einmal ausgetauscht und durch den aufgefrischten 2008er-Gallardo ersetzt. Doch bald steht auch für jene die Ausmusterung aus dem Staatsdienst an. Der Gallardo-Nachfolger Huracán übernimmt künftig die Verfolgungsaufgaben. Wie die zivilen Versionen werden die Streifenwagen von einem 5,2-Liter-V10-Benzinmotor mit 610 PS angetrieben und erreichen über 325 km/h. Dank Allradantrieb können sie sogar bei Regenwetter und im Winter besser beschleunigen als die meisten anderen.

Automatische Kennzeichenabfrage

Von den auffälligen Autos erhofft sich die Polizei eine abschreckende Wirkung. Aber die Beamten verfolgen auch Delikte wie überhöhte Geschwindigkeit, Befahren der Standspur und riskante Überholmanöver. Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal ist dabei die Kamera neben dem Innenspiegel. Bei einem Verdacht aktivieren die Polizisten das „Proof Video Data System“. GPS-Signale ermöglichen die Berechnung der Geschwindigkeit des verfolgten Autos. In flagranti erwischen Tätern können zur Steigerung des pädagogischen Effekts ihre Vergehen sofort auf einem herausnehmbaren Bildschirm mit eingeblendeten Daten gezeigt werden. Das System überträgt die Bilder aber auch in Echtzeit an die zuständige Polizeistation. Dort werden die Videos gespeichert und zur automatischen Kennzeichenabfrage genutzt. So können etwa gestohlene Fahrzeuge sofort identifiziert werden.

Für medizinische Transporte gerüstet

Neben dem Hightech-Equipment besitzt der Huracán auch die klassische Polizeiausrüstung: einen Gewehrhalter, ein Polizeifunk-Gerät und eine Polizeikelle. Für akute Notfälle unterwegs ist zudem ein Defibrillator installiert. Aber auch für eilige medizinische Transporte werden die Fahrzeuge genutzt. Dazu ist im vorderen Gepäckraum eine spezielle Transport- und Kühlbox für Spenderorgane eingebaut.

Weil der neue Dienstwagen wesentlich schneller ist als normale Polizeiautos, wurde das Blaulicht auf dem Dach aerodynamisch optimiert. Dazu kommen weitere blaue LED-Lichter an Front, Seite und Heck. Insgesamt vier Sirenen, integriert in Front und Heck, erzeugen akustische Warnsignale. Lackiert ist der Huracán LP 610-4 ganz nach Vorschrift in der Farbe „blu Polizia“, wobei die weißen Streifen und Schriftzüge dem Design des Huracán angepasst wurden. (rp)