Mannesmann plant angeblich Übernahme von Cegetel
Mannesmann will einem Zeitungsbericht zufolge die Aktienmehrheit an dem französischen Mobilfunkanbieter Cegetel durch einen Deal mit Vivendi erwerben.
Nach Informationen der Financial Times (Ausgabe vom Dienstag, 18.1.2000) führt Mannesmann-Chef Klaus Esser derzeit Verhandlungen mit dem französischen Konzern Vivendi. Esser, so das Blatt, strebe ein Geschäft an, das dazu diene, die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone abzuwehren. Spekulationen zufolge geht es in den Verhandlungen um den Erwerb eines 44-Prozent-Aktienpaktes des Mobilfunkanbieters Cegetel, das momentan von Vivendi gehalten wird. Zusammen mit der schon bestehenden 15-Prozent-Beteiligung an Cegetel hätte Mannesmann dann die Kontrolle über den zweitgrößten französischen Telekommunikationsanbieter. Im Gegenzug könnte Vivendi Anteile an Mannesmann erwerben.
Zu den Gerüchten über einen solchen Aktiendeal war von Mannesmann allerdings kein Kommentar zu erhalten. Aus der Düsseldorfer Unternehmenszentrale verlautete lediglich, dass man mit mehreren potenziellen Partnern Gespräche über Synergieeffekte führe. Es gebe keine konkreten Pläne für Beteiligungen oder Fusionen. Die am 16. Januar vom Mannesmann-Aufsichtsrat gebilligte Bildung eines Group-Management-Boards, das den Vorstand bei der "Realisierung von Synergien zwischen den Telekommunikationsgesellschaften unterstützen" solle, stehe in keinem Zusammenhang mit der gegenwärtigen Konzernsituation.
Nach wie vor sei man bei Mannesmann der Ansicht, dass das Vodafone-Angebot nicht akzeptabel sei. Der Cash-Wert von Mannesmann sei mit 350 Euro pro Aktie anzusetzen. Solange Vodafones Offerte diesen Wert nicht erreiche, seien Verhandlungen über eine friedliche Fusion mit dem britischen Konzern nicht denkbar, erklärte ein Mannesmann-Sprecher. (chr)