Erfahrungen aus dem richtigen Leben mit dem Mitsubishi Outlander Plug-In-Hybrid

Konkurrenzloser Cruiser

Wenn der Mitsubishi Outlander PHEV sprechen könnte, wäre die Gelassenheit sein Mantra. Was ihn interessant macht, ist aber nicht sein entspannendes Wesen, sondern die Ansammlung von Alleinstellungsmerkmalen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 63 Kommentare lesen
Mitsubishi Outlander Batteriebetrieb 15 Bilder
Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
Inhaltsverzeichnis

Hamburg, 26. Mai 2014 – Lehn Dich zurück! Lass die Hektik draußen. Alles ist cool. Wenn der Mitsubishi Outlander PHEV sprechen könnte, wäre die Gelassenheit sein Mantra. Was ihn interessant macht, ist aber nicht sein entspannendes Wesen, sondern die Ansammlung von Alleinstellungsmerkmalen.

Der Outlander PHEV ist unter den wenigen Plug-In-Hybriden am Markt das einzige SUV. Er ist mit Anhängerkupplung erhältlich und darf 1,5 Tonnen ziehen. Dazu ist er schnellladefähig und kann Strom ins Netz zurückspeisen. Er hat ernsthafte Allradqualitäten. Und er wird zum Kampfpreis von 39.990 Euro mit vollständiger sowie im Fall des Testwagens als Version TOP (49.990 Euro) mit üppiger Ausstattung verkauft.

Die Physik allerdings kann er nicht überlisten. Wer rund zwei Tonnen Auto – das offizielle Leergewicht liegt bei 1885 Kilogramm – mit einem Luftwiderstandsbeiwert von Cw 0,33 plus erheblicher Stirnfläche auf 225er Reifen durch die Gegend fährt, darf keine Effizienzrekorde erwarten. Die vollelektrische Reichweite der zwölf Kilowattstunden fassenden Batterie lag mit sanftem Cruisingstil bei maximal 41 Kilometern (Werksangabe: 52 km). Das entspricht einem Stromverbrauch von gut 29 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer.

DC-Tanken überzeugt nicht

Mit halber Kraft voraus statt mit Schleichfahrt stieg der Wert auf 38 kWh an. Weil bei dieser Tour vorab nicht die langsame Typ 2-Infrastruktur mit 3,7 kW Ladeleistung, sondern der schnelle Chademo-Standard genutzt wurde, blieben nur 25 Kilometer übrig – der Chademo-Lader schaltet bei 80 Prozent Füllstand ab, und so konnte der Outlander PHEV nicht aus den Vollen schöpfen. Überhaupt überzeugt das DC-Tanken nicht: Die im Test verfügbaren Säulen boten theoretisch maximal 20 kW Leistung an, von denen laut Anzeige 15,5 kW genutzt wurden – jeder Renault Zoe macht das an der eigenen Wallbox mit 22 kW besser. Dazu gab es mehrfach Fehlfunktionen unterschiedlichster Art, die den Stromfluss verhinderten.

Diese infrastrukturellen Schwierigkeiten sind aber nicht dem Outlander PHEV anzulasten. Wenn er elektrisch fährt, ist er ein überaus angenehmes, weil komfortables und leises Auto. Mitsubishi hat gegenüber den vergleichbaren Versionen mit ausschließlichem Verbrennungsmotor diverse Geräuschausschlussmaßnahmen getroffen: So sind zum Beispiel die Vordertürscheiben von 3,5 auf vier Millimeter gewachsen, und der Motorraum sowie die Radkästen wurden zusätzlich gedämmt. Reinsetzen, gleiten lassen, wunderbar.