Bremer Innensenator fordert bundesweite Datenbank für gestohlene Mobiltelefone

Zur Innenministerkonferenz am 11. Juni will Bremens Innensenator Ulrich Mäurer vorschlagen, alle IMEI-Nummern gestohlener Geräte zentral zu erfassen.

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Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) will dem Diebstahl von Mobiltelefonen einen Riegel vorschieben. Zur Innenministerkonferenz am 11. Juni will er hierfür eine zentrale Datenbank vorschlagen, in der die Gerätenummern (IMEI, International Mobile Equipment Identity) gestohlener Geräte erfasst werden. Die Mobilfunkprovider sollen verpflichtet werden, Geräte mit diesen Nummer nicht in ihr Netz zu lassen, berichtet der Weser-Kurier.

Allein in Bremen seien 2011 insgesamt 2303 Mobiltelefone gestohlen worden, im Jahr darauf seien es 3318 und voriges Jahr 3573 gewesen. Zudem wendeten die Täter zunehmend Gewalt an. Mehr als 30 Prozent der Raubtaten in Bremen hätten inzwischen ein Handy oder Smartphone zum Ziel.

Mäurer sei klar, dass echte Profis unter den Tätern oder auch Banden, die im Ausland operieren, nicht ausgeschaltet werden können. "Aber die Masse der Täter würden wir damit treffen, weil die Geräte damit praktisch nutzlos würden", betont Mäurer. Es gehe nicht darum, die Täter zu fassen, sondern den Markt auszutrocknen. Der Innensenator vermutet, die Provider hätten an solch einer Datenbank bisher kein Interesse gehabt, da sie letztlich vom Diebstahl der Geräte profitieren.

Die Forderung nach einer Sperrliste für den Schutz vor Handy-Diebstahl ist nicht neu. Im Juli 2006 erneuerte die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn eine Forderung aus ihrer Partei aus dem Vorjahr. E-Plus und T-Mobile wandten seinerzeit ein, dass die IMEI-Nummern leicht überschrieben werden könnten.

In den USA sind Mobiltelefon-Diebstähle in jüngster Zeit vermehrt ein Thema für die Politik. Vier demokratische Senatoren haben im Februar eine Gesetzesvorlage vorgelegt, mit der eine Anti-Diebstahl-Funktion für Mobiltelefone vorgeschrieben werden soll. Im April wurde eine Initiative unter anderem mit Apple, Google, Microsoft und Samsung gegründet, die einen Standard gegen Smartphone-Klau entwickeln will. Geplant ist, dass jedes nach Juli 2015 verkaufte Smartphone über einen sogenannten Kill Switch verfügt, mit dem der Besitzer das Gerät nach einem Diebstahl fernlöschen kann. (anw)