ZDF und YouTube starten Gemeinschaftsprojekt zur Bundestagswahl

Das ZDF und YouTube wollen mit "Open Reichstag" eine interaktive Plattform für die politische Debatte im anstehenden Bundestagswahlkampf schaffen und dort Internetnutzer, Fernsehzuschauer und die Kandidaten der Parteien zusammenbringen.

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Mit dem gemeinsamen Projekt "Open Reichstag" wollen das ZDF und YouTube im Vorfeld der Bundestagswahlen im September eine "Plattform des politischen Dialogs" schaffen, auf der die Wahlberichterstattung des Fernsehsenders mit der Interaktivität des Videoportals verbunden werden soll. Vorbild ist der vergangene US-Präsidentschaftswahlkampf, in dem CNN und YouTube die "YouTube Debates" veranstaltet haben.

MTV-Ikone Markus Kavka ist einer der Promi-Paten auf Open Reichstag.

Internetnutzer und Fernsehzuschauer sind aufgerufen, sich mit eigenen Fragen, per Online-Voting und mit ihren persönlichen Meinungen und Positionen an der politischen Debatte zu beteiligen. Auf dem YouTube-Kanal bringt das ZDF die eigene Wahlkampfberichterstattung ein, die von YouTube-Nutzern kommentiert werden kann. Auch die Spitzenkandidaten der Parteien sollen sich auf der Plattform präsentieren.

Die Kandidaten seien gefragt worden, ob sie den Dialog ab der kommenden Woche eröffnen wollen, teilte das ZDF dazu am heutigen Donnerstag mit. Die Politiker sollen immer sonntags eine "Frage der Woche" per Videobotschaft (die auch im ZDF-Programm ausgestrahlt wird) an die YouTube-Gemeinde senden, die darauf dann mit eigenen Videobeiträgen reagieren kann. "Ausgewählte Bürgermeinungen" sollen in der Woche darauf dann in ZDF-Sendungen übernommen werden.

Ab Mitte Juli sollen "prominente Paten" kontroverse politische Thesen zur Diskussion und Online-Abstimmung stellen. Auch hier will das ZDF die Rückmeldungen der Bürger auf YouTube im Programm aufgreifen, unter anderem im neuen Format "Illner intensiv". Elf Tage vor der Bundestagswahl am 27. September geht das Gemeinschaftsprojekt dann in die Phase "Wahlkampf kompakt", in der die Höhepunkte der vorangegangenen Debatten noch einmal zusammengefasst präsentiert werden. "Wir hoffen, mit dem Angebot gerade auch bei Jungwählern das Interesse an der politischen Auseinandersetzung zu wecken", erklärt ZDF-Chefredakteur Nikolaus Bender. (vbr)