OS X 10.10 "Yosemite": Apple verbessert Teamwork mit iOS

WWDC 2014: Die nächste Version des Mac-Betriebssystems bekommt nicht nur eine neu gestaltete Bedienoberfläche, die sich am flachen Design von iOS 7 orientiert; auch die Zusammenarbeit mit iOS hat Apple ausgebaut.

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Von
  • Thomas Kaltschmidt

Auf der Eröffnungsveranstaltung zur Entwicklerkonferenz WWDC (vgl. Mac & i-Liveticker) in San Francisco hat Apple die nächste Version des Mac-Systems vorgestellt: OS X 10.10, Codename "Yosemite", benannt nach dem großen Nationalpark in Kalifornien.

Der Codename von OS X 10.10 ist Yosemite, benannt nach dem großen Nationalpark in Kalifornien.

(Bild: Dimitry B. )

Einfacher und flacher

Apple hat sich unter anderem auf die Erneuerung der Bedienoberfläche konzentriert. Dabei sind Anleihen an iOS 7 unübersehbar. Dennoch bleibt OS X ein eigenständiges System; eine Zusammenführung von Mobil- und Desktop-OS wie bei Microsoft mit Windows 8 ist nicht geplant. Die elementaren Konzepte wie das Dateihandling im Finder bleiben praktisch unverändert.

Das Design ist insgesamt reduzierter und flacher, die Icons der Apple-Apps erinnern mehr an Strichzeichnungen. Die Titelleiste eines Fensters, die Seitenleisten (zum Beispiel im Finder), Auflistungen (etwa in Erinnerungen) und das Dock sind teilweise transparent gestaltet – derselbe Effekt wie in iOS 7. Der Hintergrund schimmert durch, heller und weichgezeichnet.

Wem die Bedienoberfläche zu grell ist: Apple bietet auch einen "dunklen Modus" an. In der Präsentation klappte das mit den neuen Apple-Apps. Wie das mit Programmen von Drittherstellern ausschaut, ist unklar, vermutlich muss man sie an Yosemite anpassen.

OS X 10.10 Yosemite (15 Bilder)

Flaches Design

Grafisch wurde OS X stark an iOS 7 angepasst.

Verbesserte Apps

Die Nachrichtenzentrale kennt nun eine Tagesansicht, die Widgets aufnimmt, um darin beispielsweise das Wetter, Kalenderansichten oder Uhren aus verschiedenen Zeitzone anzuzeigen. Der Anwender kann diese Darstellung selbst zusammenstellen, sofern eine App Widgets anbietet.

Die Systemsuche Spotlight öffnet sich nicht mehr oben rechts, sondern in der Mitte des Bildschirms, ähnlich wie das Apps von Drittherstellern schon länger vormachen. Die Suche hat nun eine Auto-Vervollständigen-Funktion integriert und zapft zudem Internetquellen wie Wikipedia an. Darüber hinaus macht sie interessante Locations wie Restaurants in einer Kartenansicht sichtbar. Die Systemsuche zeigt außerdem eine Vorschau von Inhalten an, bei der Suche nach einem Programmnamen etwa die zuletzt bearbeiteten Dokumente dieser App.

iCloud Drive zeigt in der iCloud gespeicherte Dokumente nicht nur in den unterstützen Apps wie Keynote, Numbers oder Pages an, sondern zusätzlich auch direkt im Finder – das funktioniert mit Dokumenten beliebiger Herkunft. Dieses Feature stellt Apple auch unter iOS sowie unter Windows bereit.

Mail Drop erlaubt das Versenden von Mail-Anhängen bis zu fünf GByte Größe über die iCloud. Yosemite-Nutzer bekommen den Anhang inline im Mailprogramm dargestellt, anderen wird ein Link zur iCloud angezeigt. Mit der neuen Markup-Funktion in Mail kommentiert man etwa Fotos unter anderem durch direktes Malen auf den jeweiligen Inhalt. Dabei wandelt Mail grobe Striche in saubere geometrische Formen um, so wie es das Newton MessagePad vor vielen Jahren vorgemacht hat. Darüber hinaus ist es beispielsweise möglich, Ausschnitte eines Fotos auf einfache Weise zu vergrößern und hervorzuheben.

Safari ist noch kompakter, die Sucheingabe findet sich nun direkt in der Titelleiste. Dieses Eingabefeld integriert die Favoritenansicht und findet auch den von Spotlight bereitgestellten Input. Die verbesserte Tabs-Übersicht der zuletzt angesurften Seiten zeigt gestapelt auch die Unterseiten zu einer Webseite an, die man geöffnet hat.

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Bessere Zusammenarbeit zwischen OS X und iOS

Das bessere Teamwork, Apple nennt es Continuity, zeigt sich etwa beim Telefonieren. Es ist nun möglich, ein iPhone-Telefonat auf dem Mac zu führen, auch wenn das iPhone irgendwo im Haus in der Aufladestation liegt.

Lange überfällig: Endlich ist über AirDrop der Dokumentaustausch zwischen iOS-Geräten und dem Mac möglich. Die App-Synchronisierung zwischen den Systemen, Apple nennt das Handoff, sorgt dafür, dass man etwa eine Seite in Safari oder ein Dokument in Pages auf dem Mac öffnet, bearbeitet und direkt an dieser Stelle auf einem iPad weitermacht.

Eine Hotspot-Verbindung lässt sich direkt vom Mac aus initiieren, das Einrichten auf dem iOS-Gerät ist nicht mehr erforderlich.

Direkt nach der Keynote können Entwickler eine Vorabversion von OS X Yosemite herunterladen. Im Sommer startet zusätzlich ein offenes Beta-Programm, für das sich auch Anwender anmelden können. Die finale Version ist für Herbst angekündigt Das Update soll es für alle Mac-Anwender kostenlos geben, so wie schon OS X Mavericks.

Update 21:22 Uhr: Jetzt kann man die Keynote auch im Video verfolgen.

Update 3.6., 10 Uhr: Videozusammenfassung der OS-X-Neuheiten hinzugefügt. (thk)