SAP: Entwickler sollen SAP-Oberfläche Fiori individualisieren

SAP hat das User-Interface Fiori zum kostenlosen Bestandteil der SAP-Software erklärt. Neue Tools sollen Entwickler ermutigen, Fiori individuell anzupassen und zu erweitern. Darüber hinaus gab es ein deutliches Bekenntnis zu Cloud und zu HANA.

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Von
  • Harald Weiss

Das neue User-Interface Fiori ist nun Teil der SAP-Software

"Seit der Vorstellung von Fiori vor einem Jahr hat sich dieses Produkt zu einem Renner entwickelt, doch unsere Kunden meinten, es sollte kostenlos sein. Ich stimme dem zu und ab sofort ist Fiori ein Teil der SAP-Software", sagte SAPs neuer Allein-CEO Bill McDermott in seiner Eröffnungsrede zur derzeit tagenden Hausmesse SAPPHIRE NOW. Fiori ist eine Ansammlung von über 300 Apps mit einer Consumer-ähnlichen Benutzeroberfläche (UX), mit der die SAP-Programme einen zeitgemäßen Anstrich erhalten haben.

SAP plant, verschiedene Beratungsdienste rund um Fiori anzubieten, damit sich diese Oberfläche schneller und besser personalisieren und anpassen lässt. Hinzu kommen Entwicklungstools und Design-Hilfen zur Entwicklung individueller UX-Plattformen, beispielsweise das quelloffen verfügbare OpenUI5-Framework. In diesem Zusammenhang wurde auch das Beta-Release von SAPs River Rapid Development Environment (River RDE) als Teil der Cloud-Plattform HANA angekündigt. Diese neue Webentwicklungsumgebung bietet laut SAP eine einfache und produktive Arbeitsumgebung für kollaboratives Design, effiziente Entwicklungsarbeiten und schnelles Deployment von Fiori-Apps.

Bill McDermott, mittlerweile alleiniger CEO von SAP

In seiner ersten Keynote als alleiniger CEO von Europas größtem Softwarehersteller versprach McDermott vor allem eine Reihe an Vereinfachungen: einfachere Preismodelle, schlankere Hierarchien und mehr Transparenz gegenüber Kunden und Partnern. "Unsere Partner benötigen klare Aussagen und Commitments über den Kurs von SAP, und das kann ich geben: Unsere Marschrichtung ist die HANA-Cloud, SAP ist eine Cloud-Firma", lautete sein Bekenntnis.

Nach eigenen Erhebungen haben 80 Prozent derjenigen Unternehmen, die den Schritt in die Cloud gewagt haben, Geld gespart, und 2014 soll das erste Jahr sein, in dem die Mehrzahl aller IT-Arbeiten in der Cloud abgewickelt werden. Hierzu präsentierte SAP auch eine Reihe an neuen industriespezifischen Cloud-Angeboten für Chemie, Finanzen und Ticketing von Sport-Veranstaltungen. Geplant sind 25 solcher speziellen Cloud-Angebote.

McDermotts Bekenntnis zur "Vereinfachung" ist teilweise ein Synonym für "Verschlankung" und "Umstrukturierung" – also Entlassungen. Hierzu bestätigte er auf Nachfrage, dass es Entlassungen geben werde, doch dass man am Jahresende mehr Mitarbeiter beschäftigen wolle als heute. (ane)