Cyberkriminellen droht in Großbritannien lebenslange Gefängnisstrafe

Schwerwiegende Angriffe auf Computersysteme sollen nach dem Willen der britischen Regierung mit bis zu lebenslanger Haft bestraft werden können.

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Der britischen Regierung reichen die bisherigen Möglichkeiten, Angriffe auf Computersysteme zu bestrafen, nicht aus. Sie will deshalb das Gesetz Computer Misuse Act ändern, damit die Strafen in vollem Umfang dem verursachten Schaden entsprechen. Das geht aus dem diese Woche von Königin Elisabeth II. verlesenen Regierungsprogramm hervor.

Elisabeth II. verliest im britischen Oberhaus das Regierungsprogramm

(Bild: royal.gov.uk)

Cyber-Attacken, durch die Menschenleben oder die nationale Sicherheit ernsthaft gefährdet werden, sollen mit einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe geahndet werden können. Der derzeit bestehende Strafrahmen von maximal 10 auf 14 Jahre Gefängnis für Cyber-Angriffe erhöht, die die Wirtschaft, Umwelt oder das soziale Zusammenleben gefährden.

Die Gesetzesänderungen sind laut britischem Innenministerium nötig, da die Gesellschaft zunehmend von Computern und ihrer Vernetzung angewiesen sei. Angriffe auf diese Infrastruktur könnten gravierende Folgen haben. Kritiker wenden ein, dass es noch keine ausreichende Definition für die Straftatbestände gibt, zumal sie auch solche umfassen, die bisher noch nicht eingetreten sind. Die Regierung will den Gesetzentwurf am 16. Juni dem britischen Parlament übergeben. (anw)