Display Week: LED-Pixel statt Flüssigkristall

Statt einen Flüssigkristall umständlich mit dem Licht aus Leuchtdioden zu befeuern, könnte man die Bildpunkte gleich aus kleinen LEDs zusammensetzen. Wie das bei Mikrodisplays gelingen kann, stellen drei Start-Ups in der iZone vor.

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Vor anderthalb Jahren hat Sony die Technik auf der CES in einem großen Fernseh-Display demonstriert: Statt Flüssigkristall oder empfindlicher organischer Leuchtstoffe erzeugten kleine LEDs jeden Bildpunkt direkt. Dass es bislang nicht zu einem fertigen Produkt gereicht hat, liegt wohl an den enormen Kosten für ein derart hochauflösendes LED-Display. Auf der Display Week präsentieren nun drei Start-Ups mögliche Varianten solcher echten Diodenschirme − wenn auch in deutlich kleineren Dimensionen, nämlich als Mikrodisplays für Datenbrillen oder Picobeamer.

Insivia hat sein CMOS-Brillenmodul an einer herkömmlichen Sonnenbrille befestigt.

Lumiode Inc. und Ostendo Technologies nutzen eine LED-Matrix auf einem Silizium-Chip und bringen die komplette Ansteuerelektronik in CMOS direkt darüber auf. Hierdurch sind noch kompaktere Abmessungen möglich als mit den bereits sehr minimalistischen LC-Mikrodisplays von Kopin.

Man müsse das Rad nicht neu erfinden und nutze deshalb Leuchtdioden-ICs von LED-Herstellern, erklärte Lumiode-Gründer Vincent W. Lee. Weniger auskunftsfreudig gaben sich die Ostendo-Entwickler über das verwendete LED-Layer. Beide Start-Ups sehen die eigene Leistung in der Integration der CMOS-Pixelelektronik. Dies ermögliche sehr kompakte Mikrodisplays, die mit bestehenden Anlagen gefertigt werden können. Weil die kleinen Leuchtdioden auf den ICs extrem flink schalten, geben sie die Farben ähnlich wie DLP-Projektoren nacheinander aus. Das Auge setzt die drei Farbbilder zu einem farbigen Gesamtbild zusammen.

Das Innenleben der Insiava-Datenbrille.

Lumiode und Ostendo nennen als Einsatzgebiete für die kleinen Leucht-ICs neben Datenbrillen eine Integration in Pico-Projektoren oder als Projektionseinheit in Handys. Die hochkompakten Displaymodule seien auch für 3D-Scanner oder in Lichtfeld-Anwendungen nützlich.

Der südafrikanische Start-Up Insiava nutzt als steuerbare Lichtquellen auf dem Mikrodisplay eigens strukturierte pn-Übergänge sowie wiederum eine CMOS-Transistormatrix. Auch diese Displays sind extrem energieeffizient und kompakt, da sie kein Backlight benötigen. Leuchtstärke und Auflösung der gezeigten Module waren zwar noch relativ gering, Insiavas Datenbrillen-Prototyp überzeugte aber durch seinen simplen Aufbau. (uk)