Kernel-Log: 3D-Unterstützung für neue Radeon, neue Intel-Treiber
Mit experimentellem Treiber-Code lassen sich die 3D-Einheiten und Stromspartechniken aktueller Radeon-GPUs nutzen. Neue Treiber für die Grafikchips von AMD und Intel bringen einen deutlich erweiterten Funktionsumfang.
- Thorsten Leemhuis
Ende vergangener Woche hat AMD-Mitarbeiter Alex Deucher experimentellen Treiber-, DRM- und Mesa-Code veröffentlicht, mit dem sich die 3D-Beschleunigung der r6xx- und r7xx-Grafikchips nutzen lässt, die auf den meisten der derzeit verkauften Radeon-Grafikkarten zum Einsatz kommen. Der Code sei noch nicht ausgereift, Glxgears würde aber bereits funktionieren.
Nach der Freigabe von sehr rudimentärem Code zum Aktivieren der 3D-Unterstützung bei den genannten Radeon-GPUs vor einigen Monaten scheint diese damit langsam in greifbare Nähe zu rücken. Es dürften aber noch einige Monate vergehen, bis der Code halbwegs gereift ist und von den Mainstream-Distributionen auch ausgeliefert wird.
Bereits kurz zuvor hatte Alex Deucher in seinem Blog bekannt gegeben, dass er an erweiterter Unterstützung für die Stromspartechniken der Radeon-GPUs arbeitet. Das dürfte insbesondere Anwender von Linux-Notebooks mit ATI/AMD-Chips freuen, denn die verlangen unter Linux im Leerlauf mit den Open-Source-Treiber häufig das ein oder andere Watt mehr als mit den proprietären Treibern, was die Akku-Laufzeit teils spürbar verkürzt. Zudem sind Verbesserungen für die Video-Wiedergabe mit dem Treiber radeon in Arbeit.
Mehr Treiberspielchen
Bereits vor einigen Tagen hatte AMD die Version 9.4 der proprietären und als "fglrx" oder "Catalyst" bekannten Grafiktreiber für Linux zum Download freigegeben. Die Release Notes geben einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen. Darunter etwa die Unterstützung für den X-Server 1.6, der unter anderem dem in einigen Tagen erwarteten Ubuntu 9.04 beiliegen wird – die Unterstützung für diese Ubuntu-Version wird aber noch als "early look" bezeichnet.
Rausgeflogen ist wie angekündigt die Unterstützung für Grafikhardware mit den GPUs der Serien R3xx, R4xx und R5xx. Für Grafikkarten mit diesen Chips steht die Version 9.3 der Treiber zwar weiterhin zum Download bereits, läuft aber schon jetzt nicht so recht auf Distributionen, die den Linux-Kernel 2.6.29 einsetzen.
| Radeon-Grafikhardware | ||
| GPU | Verbaut auf den Grafik-karten-Modellen¹ | passende OSS-Treiber |
| r1xx | Radeon, Radeon 7xxx | radeon |
| r2xx | Radeon 8500 – 9250 | radeon |
| r3xx | Radeon 9500 – x600, x1050 | radeon |
| r4xx | Radeon x700 – x850 | radeon |
| r5xx | Radeon x1300 – x1950 | radeon, radeonhd |
| r6xx | Radeon HD 2400 – HD 3850 | radeon, radeonhd |
| r7xx | Radeon HD 4350 – HD 4890 | radeon, radeonhd |
| ¹ Auswahl | ||
Auch die Programmierer der Open-Source-Grafiktreiber radeon (xf86-video-ati) und radeonhd (xf86-video-radeonhd) haben kürzlich neue Versionen ihrer Treiber veröffentlicht. Die Version 6.12.2 von radeon bringt im wesentlichen Fehlerkorrekturen und Verbesserungen für Textured Video bei den Radeon-GPUs R2xx und R3xx.