OpenOffice 3.1: Die neuen Funktionen

OpenOffice 3.1 bietet eine Reihe von Neuerungen. Dazu gehören deutlich sichtbare wie die verbesserte Diagrammfunktion, aber auch weniger auffällige wie frei definierbare Eigenschaftfelder für Dokumente.

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Lesezeit: 9 Min.
Von
  • David Dangel
  • Dr. Oliver Diedrich
Inhaltsverzeichnis

Die OpenOffice-Entwickler investierten mit einer halben Million neuer Code-Zeilen viel Zeit und Arbeit in eine verbesserte Kantenglättung. Pixlige Zeichnungen, Diagramme und Schriftzeichen gehören nun der Vergangenheit an. Die Entwickler haben dabei sehr sauber gearbeitet: Gegenüber den Vorgängerversionen sind die Kanten merklich geglättet.

Anwender müssen aber berücksichtigen, dass die Kantenglättung technisch nur bei Vektorgrafiken funktioniert. Eingefügte oder erstellte Rastergrafiken leiden nach Größenänderungen weiterhin an den typischen Qualitätseinbußen. Da aber alle in OpenOffice gezeichneten Objekte, Diagramme und Zeichensätze standardmäßig als Vektoren behandelt werden, fällt das nur bei Bitmap-Grafiken ins Gewicht. Die Kantenglättung lässt sich im Dialogfensters "Optionen" unter "OpenOffice.org/Ansicht" in der Auswahl "Grafikausgabe/Antialiasing benutzen" ein- und ausschalten.

Eine bislang kaum beachtete Neuerung hat viel Potenzial: Ab Version 3.1 kann man OpenOffice-Dokumenten auch mehr als vier Dokumenteneigenschaften-Felder zuordnen, wobei deren Feldname und -wert frei wählbar ist. Für selbst definierte Felder stehen vier verschiedene Typen zur Auswahl: Text-, Zahl-, Datums- und Wahrheitsfelder. Hilfreich ist das, wenn OpenOffice eng mit anderen Anwendungen zusammenarbeiten soll. So lässt sich OpenOffice beispielsweise besser auf die Indizierung von Dokumentenverwaltungen oder lokale Suchsysteme zuschneiden.

Im Release Candidate gibt es hier aber noch kleinere Fehler. Leere Text- und Wahrheitsfelder werden als leere Felder gespeichert, leere Zahl- und Datumsfelder hingegen löscht das Programm stillschweigend. Nicht leere Felder hingegen werden bei allen Feldtypen reibungslos gespeichert. Problematisch kann das bei der Erstellung von Vorlagen sein, in denen sich naturgemäß auch leere Felder befinden können. Eigene Dokumentenfelder kann man über das Menü "Datei/Eigenschaften" und die Registerkarte "Benutzerdefinierte Eigenschaften" hinzugefügen.

Das neue OpenOffice-Verbesserungsprogramm sammelt automatisiert Anwenderdaten, um die zukünftige OpenOffice-Entwicklung anhand dieser Daten auszurichten. Dabei werden alle vom Anwender getätigten Menüschritte und Schaltflächenklicks mit einem Zeitstempel gespeichert, ebenso Informationen über Schriftgröße und Zeichensatz der Menüs und Dialogfenster. Dokumenteninhalte, Passwörter und Speicherpfade sind von der Speicherung ausgenommen.

Die im persönlichen OpenOffice-Verzeichnis unter temp/Feedback lokal abgelegten Daten gehen via Internet an einen OpenOffice-Server, wo die IP-Adressen der Absender gelöscht werden. Misstrauische Anwender können das Verbesserungsprogramm jederzeit über das Dialogfenster ""Optionen" unter "OpenOffice/Verbesserungsprogramm" deaktivieren. Weitere Informationen zum OpenOffice Verbesserungsprogramm finden Interessierte im Internet.

Über das Dialogfenster "Optionen" kann man die Teilnahme am OpenOffice-Verbesserungsprogramm deaktivieren.

OpenOffice sperrt auch schon in älteren Versionen den Zugriff auf Dokumente, die übers Netz bereits geöffnet sind. Das soll ein versehentliches Überschreiben der letzten Arbeitsschritte des Anwenders, der das Dokument zuerst geöffnet hat, verhindern. Möchte ein Anwender ein solches gesperrtes Dokument öffnen, so erhält er einen Hinweis, dass der Zugriff darauf nicht möglich ist, er aber mit einer Dokumentenkopie arbeiten könne.

Die Funktion der Dateisperrung wurde in der aktuellen Version technisch überarbeitet, sodass sie jetzt auch in heterogenen Netzwerken sicher funktioniert.

Die OpenOffice-Entwickler haben die Zeichenformatierungen verbessert und erweitert. Neu ist die Möglichkeit, Zeichen und Ziffern zu "überstreichen". Dabei bietet die Überstreichung dieselben Möglichkeiten wie die Unterstreichung: einfach, doppelt, fett, punktiert oder wellig. Im Dialog zur Zeichenformatierung findet sich die Überstreichung auf der Registerkarte "Schrifteffekte".