Es muss nicht immer QWERTY sein
Menschen sind Gewohnheitstiere. Wer einmal einen Computer bedient hat, kennt eine klassische Tastatur mit Sicherheit. Die Hersteller von Smart TVs fühlen sich aus diesem Grund animiert, das Paradigma auf ihre Glotzen zu übertragen.
- Tam Hanna
Menschen sind Gewohnheitstiere. Wer einmal einen Computer bedient hat, kennt eine klassische Tastatur mit Sicherheit. Die Hersteller von Smart TVs fühlen sich aus diesem Grund animiert, das Paradigma auf ihre Glotzen zu übertragen.
An sich ist diese Idee nicht schlecht – leider funktioniert sie nur dann, wenn der Nutzer auch wirklich eine physikalische Tastatur zur Hand hat. Bei einigen Fernsehgeräten findet sich stattdessen die in der Abbildung gezeigte Struktur, die zu allem Überfluss nur per 5way-Navigator bedienbar ist.
Wer auf so einer Abomination einen WiFi-Schlüssel eingeben muss, hat – wie man auf schön Wienerisch sagt – ausgefressen. Auf den Gedanken, das soeben eingerichtete Netzwerk auch zum Surfen zu verwenden, kommen nur ausgewachsene Masochisten.
Dabei wäre die Lösung dieses Problems alles andere als schwierig. Heerscharen von Teenagern wuchsen mit Telefonen auf, die eine sogenannte Multitap-Tastatur mitbrachten. Das Tippen auf derartigen Geräten ist mit Sicherheit nicht sonderlich komfortabel, ist aber weitaus schneller als die hier verwendete Vorgehensweise.
Geradezu schwärmerisch wird die Situation insofern, wenn jedes Smart TV automatisch mit der passenden Hardware ausgeliefert wird. Die Eingabe der Kanäle erfolgt nämlich auf einer Zifferntastatur, die sich – zumindest rein theoretisch – direkt für Multitap eignen würde.
In der Anfangszeit waren die Fernbedienungen mit den von Telefonen bekannten Buchstabenzeilen versehen. Leider sind diese mittlerweile "nicht mehr en vogue" – meiner Ansicht nach ein gravierender Fehler. ()