Crackdown der Piraterie im Internet angekündigt

Die Musikindustrie, die sich vom Internet bedroht sieht, macht mobil, um in einer "koordinierten globalen Strategie" gegen die Internetpiraterie vorzugehen. Gegenüber Hunderten von Websites in 20 Ländern will man vorgehen, um das Web von einem Großteil der Raubkopien zu säubern und so den "Weg für Künstler und Musikfirmen zu ebnen, Musik elektronisch und legal in der ganzen Welt anzubieten."

Zu diesem Zweck wird in verschiedenen Ländern von der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI), einer internationalen Vereinigung der Musikindustrie, mit der Unterstützung von einigen Künstlern eine "Kampagne für legale Musik im Internet" durchgeführt. Angeblich sind zu jeder Zeit im Internet mehr als eine Million raubkopierter Musikdateien gepostet. Wie es der IFPI-Vorsitzende Jay Perman ausdrückt, wollen Künstler und Musikproduzenten Hand in Hand für die "richtige Weise" werben, "das Internet zu benutzen, um große Musik Millionen von Fans und Käufern auf der ganzen Welt zu vermitteln." Doch die Aufklärung ist offenbar für die IFPI zweitrangig gegenüber der Androhung, "dass es überall dort, wo Internetpiraten permanent das Gesetz verletzen, jetzt eine Anti-Piraterie-Aktion gibt, die sie stoppen und, wenn notwendig, der vollen Macht des Gesetzes unterwerfen wird."

Der Verband der Musikindustrie beklagt sich allerdings auch über die müßigen Regierungen, die sich nicht genug um die Durchsetzung entsprechender Copyright-Gesetze und den Schutz vor Copyright-Verletzungen kümmern. Bislang hätten erst 10 Staaten die WIPO-Gesetze unterschrieben. Damit sie in Kraft treten, müssten sie aber mindestens 30 Staaten ratifizieren. Als vorbildlich werden die USA mit dem Digital Millennium Copyright Act beschrieben. Die EU sei mit ihrem Entwurf eines Copyright-Gesetzes für das Internet immerhin auf einem gutem Weg.

Mehr in Telepolis: Die Musikindustrie macht mobil, weil ihr die Durchsetzung eines Standards nicht gelingt. (fr)