USA: Amazon legt sich offenbar auch mit Time Warner an

US-Kunden können bei Amazon einige Filme nicht vorbestellen und alle sind von Time Warner. Offenbar liefert sich der US-Onlinehändler derzeit nicht nur mit Verlagen heftige Auseinandersetzungen – auf Kosten der Kunden.

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In den USA bietet Amazon seinen Kunden offenbar gezielt bei Filmen von Time Warner keine Möglichkeit, diese vorzubestellen. Darauf weist die New York Times hin und erklärt, damit versuche der Onlinehändler in noch einer Auseinandersetzung die Oberhand zu gewinnen. Vor Wochen war bekannt geworden, dass Amazon in den USA Bücher des Verlags Hachette gezielt benachteiligt – etwa bei Lieferzeiten. Später kam heraus, dass sich das Unternehmen in Deutschland mit dem Verlagskonzern Bonnier eine ähnliche Auseinandersetzung liefert. Mit Time Warner kommt nun ein Medienkonglomerat hinzu, das mit "The Lego Movie" den bislang erfolgreichsten Film des Kinojahres im Portfolio hat.

US-Nutzer können "The Lego Movie" bei Amazon nicht vorbestellen.

(Bild: thelegomovie.com)

Kunden die auf Amazon.com nach "The Lego Movie" oder anderen Warner-Titeln wie "300: Rise of an Empire" oder "Winter's Tale" suchen, finden auf den zugehörigen Seiten keine Möglichkeit, die DVDs oder Blu-rays vorzubestellen. Stattdessen können sie nur einwilligen, dass ihnen eine E-Mail geschickt wird, wenn der Datenträger erscheint. Bei anderen Titeln, wie etwa "Rio 2" (20th Century Fox), "Noah" (Paramount Pictures) oder "The Raid 2 (Sony Pictures) ist die Vorbestellung dagegen möglich. Auf Amazons deutscher Seite hingegen können auch die Warner-Scheiben vorbestellt werden.

Indem Amazon die Lieferzeit von Büchern verzögert oder die Vorbestellung von Filmen verhindert, will das Unternehmen offenbar Druck auf Verlage beziehungsweise Time Warner in parallel laufenden Verhandlungen ausüben. Während aber bei der anhaltenden Auseinandersetzung mit Hachette klar scheint, dass es um Rabattmodalitäten bei E-Books geht, ist unklar, worum es im Konflikt mit Time Warner geht. (mho)