Erster Blick auf auf die OpenSolaris-Distribution Projekt Indiana

Das Sun-Projekt Indiana, das auf Basis der OpenSolaris-Quellen eine Distribution bauen möchte, hat mit der OpenSolaris Developer Preview eine erste Version vorgelegt.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich
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Mit der OpenSolaris Developer Preview ist jetzt die erste Version von Projekt Indiana erschienen. Das CD-Image enthält ein Live-System, das von CD läuft und über einen grafischen Installer die Einrichtung auf der Festplatte erlaubt. Die Live-CD startet einen aktuellen Gnome-Desktop (Version 2.20), wenn auch mit weniger Anwendungen als aktuelle Linux-Live-CDs; gemäß dem Indiana-Programm ist die Bash, nicht die traditionelle Korn Shell von Solaris, die voreingestellte Shell, und die GNU-Tools stehen im Suchpfad.

Die Installation erfolgt aus dem Live-System.

Daneben findet sich in der OpenSolaris Developer Preview natürlich viel Solaris-spezifisches. Dazu gehört das leistungsfähige Dateisystem ZFS, das RAID-Funktionen, Volume Management und ein robustes Dateisystem integriert. Enthalten ist auch die Virtualisierungsumgebung Zones, mit der mehrere Benutzerzumgebungen gegeneinander abgeschottet unter einem OpenSolaris-Kernel laufen. Der System-Tracer DTrace erlaubt tiefe Einblicke in das System, wie sie sich mancher Linux-Admin schon lange gewünscht haben mag; die Service Management Facility (smf), Suns Ersatz fürdie klassischen System-V-Init-Skripte, sorgt für einen schnellen Start der Systemdienste.

Die Indiana-Live-CD benötigt mindestens 512 MByte RAM. Das Auto-Login funktionierte auf einem von zwei Testsystemen nicht; die in den Release Notes beschriebene Lösung (Einloggen mit Username "jack" und Passwort "jack") klappte. Der Start in einer virtualisierten Umgebung wollte allerdings nicht gelingen – weder mit Xen noch unter VirtualBox.

Für eine Festplatteninstallation empfehlen die Entwickler 20 GByte freien Platz; 4 GByte sollten es minimal sein, von denen das installierte System 1,8 GByte belegt. OpenSolaris lässt sich parallel zu anderen Betriebssystemen installieren, allerdings muss zuvor eine Solaris-Partition angelegt werden – das Partitionierungswerkzeug im Installer ist deaktiviert. Eine Anleitung für die Multiboot-Installation findet sich auf den Solaris-Seiten.

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