Lebenszeichen von BlackBerry

Der kanadische Smartphone-Pionier hat im abgelaufenen ersten Quartal wieder einen kleinen Gewinn verbucht. Auch wenn der nur Einmaleffekten zu verdanken ist, nimmt die Börse das Lebenszeichen dankbar auf.

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Der kanadische Mobilfunkkonzern BlackBerry hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres besser abgeschnitten als erwartet. Dank Einmaleffekten kann das Unternehmen einen kleinen Gewinn für das Ende Mai abgeschlossene Quartal ausweisen. Auch konnte der zuletzt dramatische Umsatzschwund gebremst werden. Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Quartalszahlen hervor.

CEO John Chen will 2015 mit BlackBerry wieder schwarze Zahlen schreiben.

(Bild: BlackBerry)

Eine Neubewertung von Schuldverschreibungen, die auch erhebliche Restrukturierungskosten aufwiegt, hat BlackBerry demzufolge zu einem Gewinn von 23 Millionen US-Dollar verholfen. Ohne diese Einmaleffekte steht unterm Strich ein Verlust von 60 Millionen US-Dollar oder 0,11 US-Dollar pro Aktie. Der Umsatz ging nur noch wenig auf 966 Millionen US-Dollar zurück. Für das erste Quartal des Vorjahres stehen ein Umsatz von 3,07 Milliarden US-Dollar und ein Verlust von 84 Millionen US-Dollar.

Den dramatischen Umsatzschwund der vergangenen Monate hat das Unternehmen zunächst abfedern können. Im Vergleich zum Schlussquartal des vergangenen Geschäftsjahres ging der Umsatz nur noch um 10 Millionen US-Dollar oder 1 Prozent zurück. Auch bei der Marge konnte der Hersteller wieder zulegen. Insgesamt hat BlackBerry damit besser abgeschnitten als erwartet. Die zuletzt arg gebeutelte Aktie der Kanadier legte im vorbörslichen Handel ordentlich zu.

Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielte BlackBerry mit Dienstleistungen für Unternehmenskunden. Das kriselnde Smartphone-Geschäft trägt mit 39 Prozent zum Umsatz bei, weitere 7 Prozent entfallen auf Software und Sonstiges. BlackBerry hat im ersten Quartal mit 1,6 Millionen Stück wieder etwas mehr Smartphones ausgeliefert als zuletzt. Zudem seien Lagerbestände im Handel abgebaut worden, sodass im Quartal insgesamt 2,6 Millionen BlackBerrys an Anwender verkauft wurden. Im vierten Quartal des Vorjahres hatte BlackBerry 1,3 Millionen Geräte ausgeliefert, insgesamt wurden 3,4 Millionen Smartphones an Kunden verkauft.

Der neue CEO John Chen will 2015 wieder schwarze Zahlen präsentieren können. Das Unternehmen sei "auf Kurs", erklärte Chen am Donnerstag am Sitz in Waterloo bei Toronto. Der Nachfolger des Deutschen Thorsten Heins fährt dafür ein strammes Sparprogramm. So suchte er sich mit dem taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn einen Partner für die Produktion günstiger Smartphones. Das jüngst vorgestellte Modell Z3 soll Kunden in Indonesien und später auch in anderen asiatischen Ländern anlocken. (vbr)