Premier im Funkloch: Britische Regierung fordert Inland-Roaming

Großbritannien plant, Mobilfunkanbieter zum Inland-Roaming zu verpflichten: Wer keinen Empfang hat, könnte dann in ein anderes Netz wechseln. Als diese Pläne bekannt wurden, beklagte sich Premier Cameron gerade über die Funklöcher in seinem Urlaubsort.

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Ländliche Gebiete (hier in Schottland) sind nicht ausreichend abgedeckt.

(Bild: Greg Morss, CC BY-SA 2.0 )

Um die Mobilfunkanbindung ländlicher Regionen zu verbessern, will die britische Regierung die Netzbetreiber zu nationalen Roamingvereinbarungen verpflichten. Wenn ein Mobiltelefon kein Netz hat, soll es in ein verfügbares wechseln können, auch wenn das einem anderen Anbieter gehört, schreibt die BBC. Bereits bestehende Gesetze könnten sogar ausreichen, um die Mobilfunkprovider dazu zu zwingen, erklärte ein Vertreter der Industrie dem Fernsehsender. Es sei aber zu erwarten, dass sich die Provider dem widersetzen, weil damit ein Anreiz wegfalle, überhaupt in ländliche Mobilfunkinfrastruktur zu investieren.

Die Ankündigung dieser Pläne der britischen Regierung fällt zusammen mit einem Interview von Premierminister David Cameron, in dem er sich über die schlechte Mobilfunkanbindung seines Ferienorts beklagt. Zweimal habe er seinen Urlaub in Cornwall früher beenden müssen, weil er kein ausreichendes Telefonsignal bekommen habe. Er kenne zwar die Stellen, an denen er Empfang habe, aber trotzdem könne es sehr frustrierend werden. Cameron sagte der Western Morning News, die aktuelle Situation sei nicht ausreichend: "Man darf nicht vergessen, dass viele Leute auf einer Fahrt wichtige Gespräche führen müssen. Wir müssen die Mobilfunkabdeckung verbessern." (mho)