Krypto-Messenger TextSecure wird mit 400.000 Dollar gefördert

Der Messaging-Dienst mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung will das von einer US-Stiftung vergebene Preisgeld zur Fertigstellung der iPhone-App nutzen. TextSecure ist Open Source.

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Von
  • Leo Becker
  • mit Material der dpa

Bislang gibt es TextSecure nur für Android – eine iOS-App soll folgen

(Bild: Entwickler)

Der Krypto-Messenger TextSecure erhält mehr als 400.000 Dollar von einer amerikanischen Stiftung. Die Entwickler der App, Open Whisper Systems, sind unter den Gewinnern eines Wettbewerbs der Knight-Stiftung. Mit dem Preisgeld von 416.000 Dollar (gut 305.000 Euro) soll die geplante iOS-App fertiggestellt werden. Zudem will TextSecure eine Desktop-Version entwickeln.

Über TextSecure können Nutzer Nachrichten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verschicken, die Einblicke von außen komplett verhindern soll. Das Ziel sei, Verschlüsselung für den Nutzer "komplett unsichtbar" zu machen, schrieb Entwickler Moxie Marlinspike über die App. Im Unterschied zu Krypto-Konkurrenten wie Threema oder dem auf Apple-Geräte beschränkten Dienst iMessage ist bei TextSecure die gesamte Infrastruktur Open Source.

TextSecure gibt es bisher für Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android und für die freie Android-Variante CyanogenMod. Es installiert sich standardmäßig als Ersatz für die SMS-App; mit anderen Nutzern der App kommuniziert man dann automatisch verschlüsselt über das Internet, mit allen anderen wie gewohnt per SMS. Das ausgefeilte Verschlüsselungskonzept von TextSecure mit Forward Secrecy und Abstreitbarkeit beschreibt der c't-Artikel Unter vier Augen; Sichere Kurznachrichten – mehr als verschlüsseln. Über den Google Play Store haben zwischen 100.000 und einer halben Million Nutzer die kostenlose App heruntergeladen.

Bei dem Wettbewerb Knight News Challenge wurden insgesamt mehr als 3,4 Millionen Dollar Preisgeld an 19 Projekte vergeben. Das Geld stammt von der John S. and James L. Knight Foundation, die Journalismus fördert, sowie den Stiftungen von Ford und Mozilla. Dieses Jahr sollten Projekte gefördert werden, die Freiheit und Innovationen im Internet stärken. Zwei der Preisträger wollen Zensurversuche im Netz messen. (lbe)