Microsoft-Prozess: Gates gibt sich kämpferisch

Morgen wird der Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft fortgesetzt.

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Von
  • Egbert Meyer

Ende der Sommerpause im Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft. Morgen beginnt im Gerichtssaal die so genannte "Faktenfindungsphase" (finding of fact stage). Mehrere US-Newsdienste rechnen damit, dass sich Redmond auf eine rund 400-seitige Rechtfertigung stützen wird. Darin sollen Microsofts Anwälte zum Sturm auf David Boies blasen. Der Chefankläger habe zwar im Gerichtssaal eine Reihe Leuchtraketen gezündet, sei aber in Hauptsache kläglich gescheitert. Vor allem habe er keine konkreten Beweise für die Microsoft unterstellte Monopolstellung vorlegen können.

Auch die Ankläger wollen morgen ihre Sicht der Dinge darstellen. Das US-Justizministerium lehnte im Vorfeld allerdings Kommentare ab. Am 10. September sollen beide Seiten Gelegenheit erhalten, die Argumente der jeweils anderen Partei zu entkräften. Die Schlussplädoyers werden dann am 19. Oktober erwartet.

Bis dahin gibt sich Microsoft-Chef Bill Gates gewohnt kämpferisch. In der Montagsausgabe des New Yorker stellte er klar, dass er nicht mehr an einer außergerichtlichen Einigung interessiert ist. Schließlich könne er nicht zulassen, jedes Mal vor den Kadi gezerrt zu werden, wenn ein Konkurrent erkläre, diese oder jene neue Windows-Funktion schade seinem Geschäft. (em)