Verwirrung um Microsofts Sicherheits-Newsletter

Wer Windows-Rechner administriert, weiß den Security-Notifications-Newsletter von Microsoft zu schätzen. Letzte Woche kündigte das Unternehmen an, diesen einzustellen – um die Entscheidung kurz darauf zu revidieren.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg

Microsoft hat seine Security Notifications vorübergehend eingestellt.

Mit seinen Security Notifications informiert Microsoft IT-Experten per Mail über planmäßige und außerplanmäßige Sicherheits-Patches. Ende vergangener Woche verkündete das Unternehmen überraschend, dass damit nun Schluss sein soll – und zwar schon ab dem 1. Juli. Zu den Gründen machte Microsoft zunächst nur nebulöse Angaben. Gegenüber Security-Blogger Brian Krebs ging ein Unternehmenssprecher schließlich ins Detail: Das neue Anti-Spam-Gesetz, das heute in Kanada in Kraft trifft, hatte Microsoft dazu bewogen, den Newsletter einzustellen

Ab sofort ist der Versand elektronischer Nachrichten mit kommerziellem Hintergrund nur noch erlaubt, wenn der Empfänger zuvor ausdrücklich eingewilligt hat. Wer dagegen verstößt, muss eine Strafe in Höhe von bis zu 10 Millionen kanadischen Dollar zahlen – umgerechnet fast 7 Millionen Euro. Warum das aber das weltweite Ende der Security Notifications bedeuten sollte, blieb rätselhaft. Und selbst in Kanada hätte es die Option gegeben, rechtzeitig die Erlaubnis der bestehenden Abonnenten einzuholen. Ein entsprechendes Formular gibt es es sogar bei Microsoft. Viele Unternehmen haben ihre kanadischen Kunden kurz vor dem Stichstag per Mail dazu aufgefordert, der weiteren Kontaktaufnahme seitens des Unternehmens zuzustimmen – oftmals in Verbindung mit Gewinnaktionen.

Schließlich wurde auch Microsoft klar, dass man mit der Einstellung des Newsletters überreagiert hatte: US-Medien liegt eine frische Stellungnahme des Unternehmens vor, laut der man das Vorgehen noch einmal überprüft habe und die Security Notifications nun doch wieder anbieten wolle. Ab kommenden Donnerstag werde man die Sicherheitsinformationen wieder wie gewohnt per Mail versenden, angefangen mit den Vorankündigungen der Patchday-Updates. (rei)