Android: MS-Office-Dateien mit Google-Apps bearbeiten

Frisch im Play Store liegen neue Versionen der Google-Apps Docs und Tabellen. Damit lassen sich nun auch DOCX- und XSLX-Dateien aus Microsoft Office auf Android-Mobilgeräten sichten und bearbeiten.

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Von
  • Hans-Peter SchĂĽler

Bürounterlagen, die man in den aktuellen Formaten von Microsoft Office in Googles Webspeicher deponiert hat, ließen sich bislang nur per Desktop-Browser bearbeiten. Mit den seit Anfang Juli verfügbaren Fassungen der kostenlosen Apps Google Docs und Google Tabellen gelingt das nun auch mit Android-Mobilgeräten. Voraussetzung für die Apps ist Android ab Version 4.0.

Google Docs und Tabellen (6 Bilder)

Google Docs

Bearbeitung einer DOCX-Datei

Abgesehen von der DOCX-Unterstützung und der trendigen flachen Bedienoberfläche à la Android L fallen bei Google Docs keine wichtigen Neuerungen ins Auge. Im Idealfall reproduziert die App Texte und Bilder in derselben Anordnung, wie man sie mit einem Desktop-Programm festgelegt hat.

Analog dazu kann Google Tabellen mit XSLX-Mappen umgehen. Eingebettete Diagramme kann die App wiedergeben, aber nicht verändern. Das Eingeben von Zellinhalten hat sich dagegen seit der Vorversion vereinfacht: Statt Zahlen, Texte und Funktionen ausschließlich einzutippen oder bestenfalls per Copy & Paste zu übernehmen, kann man jetzt die verfügbaren Rechenfunktionen aus einer gegliederten Menüansicht auswählen. Dabei kommt nebenbei zum Ausdruck, dass Google Tabellenkalkulation im Browser ebenso wie in der App mittlerweile ein überaus breites Sortiment zu bieten hat. Damit lassen sich zum Beispiel die Konfidenzintervalle normalverteilter Wertegruppen errechnen oder solche Werte aus einer Liste herausfiltern, die nur ein einziges mal auftauchen. Schön, dass in den Menüeinträgen nicht nur jeweils der antippbare Bezeichner der jeweiligen Funktion, sondern auch Links zu umfangreichen Erläuterungen enthalten sind.

Negativ ist dagegen zu vermerken, dass die Referenzierung von Tabellenfeldern, die man etwa in Excel oder Calc einfach durchs Anklicken der passenden Zelle bewerkstelligt, in der App nur sehr viel umständlicher gelingt. Man muss hierfür nämlich ganz rustikal die Zellkoordinaten eintippen, und das wird umso mühsamer, als neben dem Editierfeld und der virtuellen Tastatur insbesondere auf Smartphone-Displays kaum etwas von der Tabelle zu sehen ist. Also muss man sich die Koordinaten in weiser Voraussicht schon vorher eingeprägt haben, oder man muss das Formel-Editieren abbrechen, die Zelladresse nachschlagen und das Editieren dann mit der virtuellen Tastatur fortsetzen.

Summa summarum sind die neuen Google-Apps ein interessanter Ersatz fĂĽr das jĂĽngst abgekĂĽndigte Quickoffice, insbesondere zum Sichten von Dokumenten und fĂĽr Detailkorrekturen. FĂĽrs Erstellen anspruchsvoller SchriftstĂĽcke und Arbeitsmappen lassen die Apps jedoch noch einige Luft nach oben. (hps)