Multimedia-Player übertragen heimlich ID-Nummern

Die Illusion, beim Surfen im Web anonym zu bleiben, verflüchtigt sich zusehends.

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Die Illusion, beim Surfen im Web anonym zu bleiben, verflüchtigt sich zusehends. Untersuchungen im c't-Labor haben ergeben, dass sowohl Microsofts Media-Player als auch der RealPlayer von RealNetworks bei jedem Abspielen einer Multimedia-Datei aus dem Internet heimlich einen Global Unique Identifier (GUID) an den Server überträgt.

Die ID-Nummer besteht auf Rechnern mit einer Netzwerkkarte unter anderem aus deren MAC-ID. Damit lässt sich der Rechner, von dem aus der Zugriff erfolgt, eindeutig identifizieren. Zwar enthält der GUID selbst keine persönlichen Daten, aber zum Beispiel durch das Auswerten von Registrierungsinformationen ließe sich auf die Identität des Nutzers schließen. Im März war aufgedeckt worden, dass Microsoft seine Kunden bei der Online-Registrierung auf dieselbe Weise heimlich nummeriert hatte.

Eine Sprecherin der Firma RealNetworks versicherte gegenüber c't, die ID-Nummern würden nur zu statistischen Zwecken genutzt. RealNetworks verletze die Privatsphäre der Benutzer nicht.

Unterdessen berichtete die New York Times, dass auch die RealJukebox zum Abspielen von MP3-Dateien eine ID-Nummer überträgt. Firmenvertreter hätten zugegeben, dass RealNetworks außerdem Informationen darüber sammle, welche Dateien die Anwender abspielten und speicherten. (ju)