Boeing soll der NASA die stärkste Rakete der Geschichte bauen

Die NASA will wieder weiter hinaus ins All und dazu braucht sie eine kräftige Rakete. Die soll von Boeing kommen und am Ende sogar jene Saturn V übertreffen, die Menschen einst Richtung Mond schoss. Ein erster Start ist für 2017 geplant.

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So könnte das SLS einmal aussehen.

(Bild: NASA/MSFC)

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat von der NASA den Auftrag bekommen, die Hauptstufe des neuen Space Launch Systems (SLS) als bislang stärkste Rakete überhaupt zu bauen. Mit der Unterschrift unter den 2,8 Milliarden US-Dollar schweren Auftrag sei ein wichtiger Schritt zur Rückkehr der Menschheit in den erdfernen Weltraum getätigt, schreibt Boeing. Zur Zeit werde die entscheidende Überprüfung des Designs (Critical Design Review) abgeschlossen, bevor dann die Produktion beginnen könne. Zum bislang letzten Mal habe es das für ein vergleichbares Gefährt 1961 gegeben – im Entwicklungsprozess der Saturn V.

Mit dem SLS will die NASA die Reichweite von Weltraummissionen wieder erweitern und am Ende auch die Apollo-Missionen und die Mondexpeditionen übertreffen. Die bemannte Orion-Raumkapsel, die mit dem SLS ins All geschossen werden soll, werde Astronauten zu Asteroiden, den Lagrange-Punkten, dem Mond und schließlich auch zum Mars befördern, ist die NASA überzeugt. Eine erste Version soll bald 70 Tonnen ins All bringen, eine weiterentwickelte dann mit 130 Tonnen so viel wie keine Rakete zuvor (die Saturn V schaffte 118 Tonnen). Europas stärkste Rakete, die Ariane 5, bringt 18 Tonnen in die niedrige Erudmlaufbahn (LEO). Ein erster Testflug der kleineren SLS-Variante ist für 2017 geplant.

Space Launch System (SLS) der NASA (9 Bilder)

Weit hinaus

Die ambitionierten Pläne der NASA für das SLS
(Bild: NASA/MSFC)

Das Raketensystem ist eine der wichtigsten Voraussetzungen der ambitionierten Pläne der NASA für das kommende Jahrzehnt. So sollen Astronauten nicht nur einen Asteroiden anfliegen und untersuchen, sondern auch den Mars ins Visier nehmen. Außerdem würde es das SLS den USA wieder ermöglichen, unabhängig von Russland Menschen von und zur Internationalen Raumstation ISS zu fliegen. Sollte alles nach Plan laufen, dürfte das der russischen Ankündigung, das ISS-Engagement 2020 zu beenden, das Drohpotenzial nehmen. (mho)