Studie: Mobiles Bezahlen wird zum Milliardengeschäft

Laut einer PwC-Analyse werden Mobile-Payment-Anbieter in Deutschland im Jahr 2020 voraussichtlich eine Milliarde Euro einnehmen. Vor allem die bisher nicht zu begeisternden Geschäftskunden sollen dazu beitragen.

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Von
  • Bert Ungerer

Smartphones und Tablets gewinnen nach Einschätzung von PwC beim Bezahlen in Deutschland rasch an Bedeutung. In wenigen Jahren wird es jedoch deutlich weniger Bezahlsysteme geben als heute, prognostiziert die Beratungsgesellschaft unter dem Titel "Mobile Payment in Deutschland 2020".

Die Analysten erwarten, dass die Erlöse von zurzeit kümmerlichen 7,4 Mio. Euro bis 2020 auf rund eine Milliarde Euro wachsen werden. Den Marktforschern zufolge werden die derzeit kaum interessierten Geschäftskunden (B2B) daran einen erheblichen Anteil haben: Voraussichtlich werden sie 2020 mit etwa 500 Millionen Euro so viel in die Kassen der Payment-Anbieter spülen wie die Konsumenten (B2C).

PwC schätzt, dass die Attraktivität des mobilen Bezahlens bei Geschäftskunden (hellrot) besonders deutlich wachsen wird.

(Bild: PwC)

Laut PwC gibt es für das Geschäftskundensegment allerdings noch gar keine ausgereifte Anwendung, es mangele an Payment-Apps mit Anbindung an die CRM-, Bestell-, Buchhaltungs- und Lagerhaltungssysteme der Unternehmen. Dabei sollen sich Produkte wie Ersatzteile, Elektronikkomponenten und Baustoffe besonders gut für das Einkaufen mithilfe mobiler Bezahlsysteme eignen – hier eröffne sich eine Chance, dem "enormen Wettbewerbsdruck im B2C-Segment auszuweichen".

Die meisten der laut PwC derzeit rund 80 Mobile-Payment-Anbieter dürften wenig vom vorhergesagten Boom haben. Voraussichtlich werden sich bis 2020 nur drei bis fünf Anbieter etablieren – wegen sinkender Margen bei hohen Investitionen und weil sowohl Verbraucher als auch Geschäftskunden an einer weitgehenden Standardisierung interessiert seien.

Als entscheidendes Kriterium sieht PwC, dass "die Apps absolute Sicherheit garantieren und ein hohes Maß an Vertrauen bei den Verbrauchern genießen". Nur dann dürfte Zahl der Mobile-Payment-Anwender unter den Konsumenten bis 2020 von zurzeit rund 176.000 auf elf Millionen im Jahr 2020 zunehmen. Die Erlöse pro Anwender werden jedoch kaum zulegen – von 42 auf 46 Euro pro Jahr. (un)