Industrieländer stützen PC-Markt

Während in den Schwellenländern günstige Tablets den Absatz von klassischen PCs zurückgehen lassen, scheint sich der PC-Markt in den Industrieländern zu erholen - und das auch bei den Endkunden-PC, nicht nur bei Firmen-Geräten, meinen Marktforscher.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 55 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Eine leichte Erholung am PC-Markt kommt dieses Mal aus den Industrieländern - die Prognosen sind aber mit Vorsicht zu genießen

Die Lage auf dem gebeutelten PC-Markt entspannt sich dank der kauffreudigen Kunden in den Industrieländern. Die Marktforscher von IDC berechnete für das zweite Quartal noch einen Rückgang der Auslieferungen um 1,7 Prozent. Die Marktforscher von Gartner kamen gegenüber dem Vorjahreszeitraum dagegen sogar auf ein kleines Plus von 0,1 Prozent.

Die seit zwei Jahren andauernde Talfahrt sei gestoppt, erklärte Gartner-Analyst Mikako Kitagaw. Er schränkte allerdings ein, dass die Kunden in den Schwellenländern weiter vielfach lieber zu einem günstigen Tablet als zu einem klassischen PC griffen. Der Rückgang beim PC-Absatz in den Schwellenländern habe insgesamt die Stablisierung des Marktes in den Industrieländern aufgewogen. Vor wenigen Tagen hatte Gartner für das Gesamtjahr einen Absatzrückgang von 2,9 Prozent prognostiziert; 2015 sollen die PC-Verkäufe wieder zulegen.

Vor allem die Geschäfte mit PCs in Europa, den USA und Kanada liefen dagegen besser, erklärte IDC. Die Marktforscher machten als einen Grund das Ende des kostenlosen Supports für das ältere Betriebssystem Windows XP aus, was zu Neuanschaffungen führe. Außerdem habe man einen Zuwachs bei Lowend-Systemen feststellen können. Das signalisiere möglicherweise eine Stabilisierung der Situation im Endkundenmarkt.

Der Rückgang im abgelaufenen Quartal sei der geringste seit dem zweiten Quartal 2012, meint man bei IDC. Und die Rückgänge lägen weit niedriger als prognostiziert: Zuvor waren die Marktforscher noch von einem Absatzrückgang von 7,1 Prozent ausgegangen – die Prognosen scheinen angesichts eines PC-Markts im Umbruch noch ungenauer zu sein als in früheren Jahren, als die Marktforscher von kontinuierlichen Steigerungen ausgehen konnten. (jk)