Die Bilder der Woche (KW 28)

Stimmungsvolle LIchtsituationen faszinierten diesmal die Fotografen hinter den Bildern der Woche. Ob atmosphärischer Sonnenuntergang, eine Raubkatze im Streiflicht oder unwirklich erscheinende Studioaufnahme: Das Licht passte immer perfekt zum Motiv.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff

Die Woche startete ungewöhnlich, und zwar nicht mit einem Foto, sondern mit einem komplett computergenerierten Bild. Gerd Böhm alias Motivsucher verwendete für der Schwan die Freeware Apophysis. Der Schöpfungsprozess begann mit einem Zahlenpiel, die entstandene Grafik wurde dann durch weitere Formeln immer weiter verfeinert. Allein das Rendern des fertigen Bildes hat vier Stunden in Anspruch genommen. Den Feinschliff bekam der Schwan dann über einen Hochpass-Filter und die abschließende Bearbeitung mit Franzis HDR Projects professional, was noch einmal zwei Stunden in Anspruch genommen hat. Alles in allem hat Gerd Böhm für diese Grafik rund zehn Arbeitsstunden investiert.

Bilder der Woche (KW 28) (7 Bilder)

der Schwan

Dieses Bild wurde komplett am Computer generiert. Das mit Apophysis gerenderte Rohbild wurde zudem mit  Franzis HDR Projects professional so lange nachbearbeitet, bis der gewünschte Look und Feel erreicht war.
(Bild: Gerd Böhm)

Ähnlich sorgfältig hat Lutz Breden alias Seitenlicht sein schlicht X betiteltes Foto aufgenommen. Es handelt sich um eine ins Quadrat gebrachte 3:2-Aufnahme aus seiner Canon 300D. Die Canon ist schon seit 2003 im Besitz von Lutz Breden, er arbeitet trotzdem immer noch gerne mit diesem digitalen Kameraklassiker. Er schätzt das Retro-Feeling der 300D und ihre im Vergleich zu modernere Kameras entschleunigende und einfache Arbeitsweise Für das Bild des Tages kam eine 27-mm-Brennweite zum Einsatz, die Blende war auf f/6.3 gestellt. Das ergab bei ISO 100 eine Verschlusszeit von 1/250 Sekunde. Das abgebildete Gebäude steht im Bremerhavener Fischereihafen. Kurz vor der Aufnahme hat sich die Laterne durch den Schattenwurf eines anderen Gebäudes teilweise abgedunkelt, aus diesem glücklichen Zufall bezieht das Bild seinen besonderen Reiz. Lutz Breden positionierte den hellen Teil der Laterne auf dem dunklen Himmel und den dunklen, beschatteten Teil der Laterne vor dem hellen Gebäudehintergrund. Dann ergab sich die ungewöhnliche X-Form. Mit Silver Efex hat Lutz Breden per Rotfilter dem Bild noch eine radikalere Anmutung verpasst, nachbearbeitet wurde in Lightroom.

Ein Panthera pardus, also ein Leopard, steht im Mittelpunkt des Fotos von Johnny Brambach alias JohnnyB. Hier sorgt ein Punktlicht auf den Nasenspitze für einen interessanten Kontrast.

Ralf Markert wartete für das letzte Licht bis die Sonne hinter dem Horizont versunken war. Wo und wie das schöne Bild entstanden ist, hat er uns nicht verraten. Auch fan700 beantwortete unsere Anfrage nicht. Durch den selbsterklärenden Titel Vernagt-Stausee ist zumnindest der Aufnahmeort bekannt.

Bernd Kieckhöfel alias bega-art konnte hingegen Angaben zur Entstehungsgeschichte von Am-Morgen-II machen. Er steht oft früh auf um an stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen zu gelangen, aber die Mühe lohnt nicht immer. Wenn die Sonne sich nach einem vielversprechenden Start wieder im Dunst am Horizont versteckt, bleibt ihm als Trost nur noch ein frisches Frühstücksbrötchen. An einem Morgen am Strand der Insel Usedom passte jedoch alles. Licht, Farben unst Stimmungen änderten sich gemächlich und boten daher ideale Voraussetzungen für Langzeibelichtungen. Weil die Insel Usedom mit ihren nordöstlich ausgerichteten Stränden morgens schönes Streiflicht bietet und die Sonne dort fast 2000 Stunden im Jahr scheint, ist es die ideale Location für derartige Aufnahmen. Das Zeitfenster mit dem idealen LIcht beträgt jedoch jahreszeitenabhängig nicht mehr als eine halbe Stunde.

Darkdiver hat mit noir-2012 einen überaus gelungenen Studioshot abgeliefert. Das Foto überzeugt nicht nur durch ein interessantes Motiv, sondern auch durch die perfekte handwerkliche Umsetzung. (sts)