Telekom: Angeblich grundsätzliche Einigung über T-Mobile-US-Verkauf
Einem Pressebericht zufolge steht der Telekom-Konzern vor dem Verkauf seiner US-Tochter T-Mobile US an die japanische Softbank. Der erste Versuch, das Mobilfunk-Unternehmen an AT&T zu verkaufen, war 2011 an der Wettbewerbsaufsicht gescheitert.
Im Verkaufspoker um ihre Tochter T-Mobile US hat sich die Deutsche Telekom grundsätzlich mit der japanischen Sprint-Mutter Softbank geeinigt, wie die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am 11. Juli auf ihrer Internetseite berichtete. 2011 war die Telekom mit ihren Plänen, die Tochter T-Mobile US an den Branchenriesen AT&T zu verkaufen, am Widerstand der Wettbewerbsaufseher gescheitert.
Jetzt geht es um die Übernahme von mehr als 50 Prozent der von der Telekom gehaltenen Anteile an T-Mobile US. Softbank beziffert die Kosten dafür auf mehr als 16 Milliarden US-Dollar (11,8 Mrd Euro). Die Telekom wollte solche Marktspekulationen nicht kommentieren. An der Wall Street legten die Titel von T-Mobile US zuletzt um etwa anderthalb Prozent zu.
In dem Nikkei-Bericht heißt es, die Japaner wollten den Kaufpreis zum Teil bar und und zum Teil in eigenen Aktien bezahlen. Beide Seiten verhandelten aber noch über Details, so zum Beispiel über die Summe, die Softbank beim Scheitern des Geschäfts zahlen muss. Früheren Spekulationen zufolge fordert die Telekom für diesen Fall fast drei Milliarden Dollar.
Ob die US-Kartellbehörden diesen Deal absegnen, gilt unter Experten als ungewiss. 2011 hatten die Aufseher bereits den Verkauf der US-Mobilfunktochter an AT&T für 39 Milliarden Dollar verhindert. Als Wiedergutmachung hatte der Bonner Konzern von dem amerikanischen Unternehmen drei Milliarden Dollar in bar sowie Lizenzen für Mobilfunknetze im Wert von rund einer Milliarde Dollar erhalten. Erst damit war es T-Mobile unter dem angriffslustigen Chef John Legere gelungen, den Markt in den Staaten zuletzt kräftig aufzumischen: Im abgelaufenen ersten Quartal zog der kleinste landesweite Anbieter mehr neue Kunden an Land als die beiden Mobilfunkriesen AT&T und Verizon Communications zusammen. Nach dem gescheiterten Verkauf hatte die Telekom ihre US-Tochter mit der Übernahme von MetroPCS gestärkt und im Mai vergangenen Jahres teilweise an die Börse gebracht. (uh)