Embedded-Betriebssystem PikeOS mit Hardware-Virtualisierung

Mit der Version 3.5 von PikeOS haben die Entwickler nicht nur eine vollständige Vritualisierurng realsiert, sondern auch den Linux-Support erweitert. Zudem ist die Zahl der unterstützten Hardwareplattformen gestiegen.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Der deutsche Embedded-Spezialist SYSGO hat am Donnerstag das Betriebssystem PikeOS 3.5 veröffentlicht. Das System verfügt nun über einen Typ-1-Hypervisor, der alle von der Hardware bereitgestellte Virtualisierungsebenen unterstützen soll. Der Hersteller verspricht, dass Kunden Gast-Betriebssysteme einsetzen können, ohne Anpassungen vornehmen zu müssen. Zu den unterstützen Gästen gehören Linux, Android, native POSIX sowie spezielle, etwa APEX für den Flug- und Autosar für den Fahrzeugbereich.

Der PikeOS-Hypervisor kann Gäste auf mehreren Ebenen virtualisieren.

(Bild: Sysgo )

Neue Funktionen der PikeOS Native Personality, wie der Hersteller die Schnittstellen zu Betriebssystemen bezeichnet, sollen das Entwickeln von Applikationen erleichtern. Das betrifft eine Programmierumgebung für C- und C++, Mathematikbibliotheken, Erweiterungen bei der Prozesskonfiguration, das Verwalten virtueller Adressräume, eine dynamische Speicherzuweisung und eine Thread-Management-API.

Integriert sind die hauseigenen Entwicklungsumgebung für Embedded Linux ELinOS 6.0 und die für Android 4.3.1. Mit dem aktualisierte CODEO 5.1 soll das Konfigurieren von ELinOS- und Android-Personalities schneller von der Hand gehen. Für die Hardware-Virtualisierung von ARM-Prozessoren bietet PikeOS 3.5 eine virtuelle CPU-Personality, die den Betrieb unmodifizierter Gäste in einer Partition erlaubt. Deren Überwachung übernimmt ein Health-Monitor. Das Anbinden an interne Kommunikation des Host und das Dateisystem erfolgt über den P4Bus. Bei den unterstützten Power-PC-Architekturen zählen die CPUs P3041 und P5040. Mit TI Jacinto 6 und Renesas R-CAR H2 zwei weitere für Boards mit ARM Cortex A15 hinzugekommen.

SYSGO unterscheidet zwischen „Development License“ für Entwicklungsumgebungen und „Deployment License“ für Laufzeitumgebungen. Innerhalb des jeweiligen Lizenzmodells gibt es weitere Differenzierungen.
Die Preisgestaltung für Neukunden hängt vom Einsatzbereich ab. So gibt es Pakete etwa für Infotainment-Systeme im Auto (high-volume, low-price, non-critical) oder für das Überwachen eines Flugzeugtriebwerks (low-volume, high-price, highly-critical). Das Upgrade auf die Version 3.5 erhalten Kunden mit einem Supportvertrag ohne zusätzliche Kosten. Zum Kennenlernen gibt es eine zeitlich begrenzte Evaluierungslizenz meist in Verbindung mit einem Training. (rh)