Achtung, Service-Robots bei der Arbeit

"R2-D2" kommt einem unwillkürlich in den Sinn, wenn man einem der drei Geschöpfe namens "Mach-was", "Komm-rein" und "Also-Gut" auf der Hannover-Messe begegnet.

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Von
  • Andreas Stiller

"R2-D2" kommt einem unwillkürlich in den Sinn, wenn man einem der drei Geschöpfe der Fraunhofer Gesellschaft in Halle 17 auf der Hannover-Messe begegnet. Die vom einem Künstler aus Trockenhauben, Staubsaugern, Waagen und anderem Flohmarktmaterial nett gestylten Robbis "Mach-was" , "Komm-rein" und "Also-gut" wurden vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung für das Berliner Museum für Kommunikation entwickelt. Sie sollen dort die Besucher begrüssen, informieren und unterhalten.

Ihre 2-D-Laserscanner-Augen können im Winkel von 180° sehen, zusätzlich sorgen Infrarotdetektoren und Fühler im Schaumstoff-Bumper für die sichere Erkennung von lebenden und toten Objekten. Weitere Magnetfühler dienen als elektronische Fußfesseln, damit die Kleinen den Aktionsraum nicht verlassen können. Sie bewegen sich auf kleinen Rädern mit maximal 2 km/h und können miteinander und mit einem Leitrechner über Funk-Ethernet kommunizieren. So tröstet "Also-gut" (im Bild links) den "Mach-was" (rechts), wenn dieser den Ball zum Spielen nicht findet.

Im praktischen Einsatz befinden sich bereits Reinigungsroboter der Firma Hefter Cleantech (ST 81R), die sich in Halle 4 zwischen die Messegäste mischen und vor den menschlichen Hindernissen mit klagender Stimme stehen bleiben: "Ich möchte hier reinigen!". In den Niederlanden arbeiten solche mechanischen Putzfrauen schon geraume Zeit in Supermärkten, sehr zur Freude der Kundschaft.

Das Institut für Robotik an der ETH Zürich (Hallo 18) hat ebenfalls kleine Helferlein entwickelt. MOPS verteilt Briefe und Pakete, CGL II übernimmt den Job eines Lagerverwalters und Gabelstaplers und SmartROB-2 dient Ausbildungszwecken. MOPS findet sich in mehrstöckigen Häusern zurecht und kann so etwa als Aktenbote dienen. Ihr Betriebssystem ist – wen wunderts – natürlich Oberon, welches von dem bekannten ETH-Informatiker Niklas Wirth entwickelt wurde.

Vom Institut für Regelungstechnik der Uni Hannover stammt BARt-UH, ein zweibeiniger Roboter à la C3-PO (Halle 16). Im Unterschied zu obigen Kollegen kann er Treppen steigen und sich durch raues Gelände bewegen. Ziel ist es, Roboter zu entwickeln, die beispielsweise in brennende Häuser eindringen können, um zu löschen und Menschen zu retten. BARt-UH arbeitet mit dem von dem hannoverschen Institut entwickelten Echtzeitbetriebssystem RTOS-UH, das c't schon vor vielen Jahren ausführlich vorgestellt hat.

Dem Markt für mobile Service-Roboter steht ein enormes Wachtum bevor. Laut Fraunhofer beträgt das Potenzial dafür bereits in diesem Jahre 11 Milliarden DM. Als Einsatzort sieht Fraunhofer auch private Haushalte. Vor allem Behinderte können sich mit den mechanischen Dienern das Leben vereinfachen, wenn diese erst einmal auf "Wasch-ab"-, "Räum-auf"-, "Bring-Kaffee"-Kommandos hören. (as)