OECD: Deutschland hinkt beim mobilen Breitband und Glasfaser hinterher

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat neue Zahlen zur Verbreitung des schnellen Internets in ihren 34 Mitgliedsstaaten vorgelegt. Deutschland steht nur bei DSL und Kabel gut da.

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Trotz einer hohen LTE-Verfügbarkeit schneidet Deutschland bei der Nutzung mobiler Breitbanddienste im Vergleich mit anderen Ländern schlecht ab. Laut einer Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt die Bundesrepublik in diesem Bereich auf Platz 27 von 34 Nationen und so nicht weit vor Slowenien, Portugal oder Griechenland.

Der DSL-Anschluss ist hierzulande weit verbreitet, Glasfaser kaum.

Mit Stand Dezember 2013 surften hierzulande 45,1 Prozent der Besitzer von Mobiltelefonen oder Tablets breitbandig durchs Netz, während die durchschnittliche entsprechende Durchdringung in den OECD-Staaten bei 72,4 Prozent lag. Finnland, Australien, Japan, Schweden, Dänemark, Korea und die USA kommen auf eine mobile Breitbandpenetration von über 100 Prozent, weil Nutzer dort häufig mit mehreren Mobilgeräten im Internet unterwegs sind.

Insgesamt gibt es in Deutschland etwas über 37 Millionen Kunden von Mobilfunkbetreibern, die mit Geschwindigkeiten von über 256 KBit/s im Netz surfen können. Das ist die Grenze, von der an die OECD von Breitband spricht. Die Rangliste der absoluten Zahlen bei der mobilen Breitbandverbreitung führen die USA an mit über 316 Millionen entsprechend ausgerüsteten Verbrauchern. Alle OECD-Länder zusammengenommen gibt es 910 Millionen Nutzer, was einem Anstieg von 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

339 Millionen Menschen im OECD-Gebiet haben demnach einen Breitbandzugang übers Festnetz. Die Durchschnittsdurchdringung liegt hier bei 27 Prozent. Die Schweiz, die Niederlande und Dänemark führen diese Rangliste an mit Werten zwischen knapp 45 und 40 Prozent. Deutschland kommt mit über 28,6 Millionen Festnetz-Breitbandkunden auf eine Quote von 34,8 Prozent und liegt auf Platz Neun.

DSL ist in den OECD-Staaten mit 51,5 Prozent der leitungsgebundenen Breitbandanschlüsse die vorherrschende Technik in diesem Bereich vor dem TV-Kabel mit 31,2 Prozent. Die Glasfaser liegt bei 16,7 Prozent. Besonders zugelegt haben bei letzterer Frankreich, Spanien, die Türkei und Großbritannien mit Wachstumsraten zwischen 66 und 108 Prozent. Japan und Korea bleiben hier die OECD-Anführer: Glasfaserverbindungen machen dort knapp 70 beziehungsweise 65 Prozent der Breitbandanschlüsse im Festnetz aus. In Deutschland spielen die Lichtwellenleiter in diesem Sektor mit 0,3 Prozent noch so gut wie keine Rolle. (vbr)