Gute Geschäfte mit High-Speed-Internet
Die gestiegene Nachfrage führt zu Lieferengpässen bei Komponenten für Hochgeschwindigkeitsnetze.
Die Nachfrage nach High-Speed-Hardware für das Internet ist so hoch wie nie. Immerhin wächst nach amerikanischen Untersuchungen die Zahl der Internet-Hosts jährlich um 46 Prozent. Während sich aber die Übertragungsgeschwindigkeit alle zwei Jahre verdoppelte, haben die Verzögerungen im Internet (Round Trip Delays) zugenommen. Laut einer Studie von Ende Oktober sind sie seit 1995 von 240 auf 370 Millisekunden gestiegen.
Kein Wunder, dass Ausrüster wie Lucent oder Nortel Networks glänzende Geschäfte machen. Lucent konnte beispielsweise im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres seine Umsätze vor allem mit optischen Datennetzen um 32 Prozent steigern, verglichen mit dem gleichen Quartal des Vorjahres. Die Nachfrage vor allem nach optischen Komponenten für Hochgeschwindigkeitsnetze ist allerdings so groß, dass die Hersteller mit Produktionsengpässen und Lieferschwierigkeiten zu kämpfen haben.
Nortel Networks, in vergangenen Jahren vor allem Telecom-Ausrüster und inzwischen neben Lucent einer der Hauptlieferanten von optischen Netzwerken, sieht sich daher veranlasst, 400 Millionen US-Dollar zu investieren, um seine Produktionskapazität vor allem für WDM-Komponenten (Wavelength Division Multiplexing, siehe dazu auch c't 1/99) zu verdreifachen. Nortel hatte gerade erst auf der Telecom 99 in Genf ein WDM-System für eine Bandbreite von 6,4 Terabit/s vorgestellt. Außerdem will Nortel 5000 neue Mitarbeiter in der Abteilung für optische Netzwerke einstellen. Die Investitionen sollen den Nortel-Fabriken in England und Nordirland zugute kommen; außerdem möchte die Firma zwei neue Fabriken in Kanada bauen beziehungweise übernehmen. (jk)