Koreanisches Forscherteam entwickelt Diabetiker-Kontaktlinse

Konkurrenz aus Korea: Ähnlich wie Google forscht auch ein Team einer staatlichen koreanischen Forschungseinrichtung an einer Kontaktlinse, die Diabetikern bei der Überwachung ihres Blutzuckerpegels hilft.

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Von
  • Jan Schüßler

Ein Team des Korea Institute of Science and Technology (KIST) entwickelt eine Kontaktlinse, die den Blutzuckerspiegel ihres Trägers mit hoher Präzision ermitteln können soll. Dies berichtet die Korea JoongAng Daily. Ein solches medizinisches Produkt eignet sich dazu, Diabetikern das Leben zu erleichern – diese müssen üblicherweise mehrmals täglich in ihren Finger stechen, um etwas Blut für eine Messung ihres Insulinspiegels zu gewinnen.

Der Internetkonzern Google hatte im Januar 2014 eine ähnliche Kontaktlinse vorgestellt; doch ihr gegenüber soll die koreanische Entwicklung einige Vorteile haben. So hebt Teamleiter Song Yong-Won die in die Linse integrierte Stromversorgung hervor. Vor allem aber soll die Messgenauigkeit des Insulinspiegels wesentlich höher sein. Während Googles Linse lediglich den Glukosewert der Tränenflüssigkeit misst und daraus den Insulinwert errechnet, erfasst die KIST-Entwicklung auch die Werte für zum Beispiel Kalium, Natrium und Lipocalin. Der Insulinspiegel soll dadurch wesentlich präziser zu berechnen sein – auch wenn der Träger zum Beispiel weint.

Die Forscher räumen allerdings ein, dass ihr Projekt noch lückenhaft ist – insbesondere kann die Linse noch nicht funken. Um das zu ändern, hofft Song auf die Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen.

Google hat unterdessen nicht nur in der Entwicklung, sondern jüngst auch im Vertrieb seiner Diabetikerlinse einen Erfolg erzielt: Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat die zugrunde liegenden Techniken lizenziert. Er will seine augenmedizinische Tochterfirma Alcon damit eigene Linsen entwickeln und verkaufen lassen. (jss)