EU genehmigt Apples Übernahme von Beats

Der Kopfhörer-Marktanteil von Apple und Beats sei gering, urteilt die Europäische Kommission und hat dem Firmenzusammenschluss zugestimmt. Auch für den Markt der Musik-Streaming-Dienste stelle die Übernahme keine Bedrohung dar.

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Von
  • Leo Becker

Apples 3-Milliarden-Dollar-Einkauf von Beats ist fast in trockenen Tüchern. Die EU hat dem Firmenzusammenschluss zugestimmt, wie die Kommission am Montag bekanntgab.

Der kombinierte Marktanteil von Apple und Beats Electronics bei Kopfhörern ist nur gering und die Unternehmen sind keine unmittelbaren Konkurrenten, da die jeweils angebotenen Kopfhörer sich "merklich in Funktion und Design unterscheiden", beschied die Europäische Kommission – und es existierten globale Konkurrenten wie Bose, Sennheiser und Sony.

Funktion und Design der Beats-Kopfhörer sei deutlich von Apples Ohrhörern zu unterscheiden, urteilt die EU

(Bild: Hersteller)

Auch die Übernahme des bislang noch nicht in Europa aktiven Musik-Streaming-Dienstes Beats Music habe keine wettbewerbsschädigenden Auswirkungen – in diesem Markt gebe es schließlich große Konkurrenten wie Spotify und Deezer. Nach Ansicht der Kommission gibt der Beats-Kauf Apple keinen plötzlichen Anreiz, andere Streaming-Dienste von iPhone und iPad auszuschließen, da der Konzern auch zuvor schon digitale Musik vertrieben hat.

Apple hatte die geplante Übernahme von Beats Ende Mai bestätigt – der iPhone-Hersteller zahlt 2,6 Milliarden Dollar und später noch bis zu weiteren 400 Millionen Dollar in Aktien. Der Zusammenschluss eröffne "aufregende Entwicklungen, die unsere Kunden lieben werden", versprach Apple-Chef Tim Cook im Anschluss.

Noch benötigt die Übernahme Zustimmung der US-Regulierer. Auf den iPhone-Hersteller kommen bereits eine Reihe an gegen Beats gerichtete Klagen zu, darunter eine großangelegte Patentklage von Bose. (lbe)