HDR-Fotografie

von Michael Freeman

Die HDR-Technik verspricht, mit Hilfe einer Belichtungsserie den Helligkeitsumfang eines Motivs komplett – ohne ausgefressene Lichter oder zugelaufene Schatten – aufs Foto zu bannen. Wie das im Einzelnen funktioniert, welche Probleme dabei auftauchen und wie sich diese umschiffen lassen, erklärt der Fotograf Michael Freeman anhand zahlreicher gelungener Beispiele. Er beschränkt sich dabei nicht auf HDR-typische Gegenlicht- und Nachtszenen, sondern zeigt, wie beinahe „normale“ Fotos mit HDR-Technik noch weiter verbessert werden können. Als Praktiker lässt er sich von spektakulären Effekten nicht blenden und behält das Ziel einer möglichst fotografischen Anmutung des Ergebnisses stets im Blick.

Ausführlich geht Freeman auf die HDR-Programme Photomatix, FDRTools, PFSTools und EasyHDR sowie die HDR-Funktionen von Photoshop ein, erläutert deren Einstellungen und bewertet die Ergebnisse der Tonemapping genannten Kontrastreduktion. Letztere liefert selten auf Anhieb perfekte Ergebnisse. Deshalb sind der Vorbereitung der Einzelfotos und der Nachbearbeitung relativ viel Raum gewidmet. HDR-Arbeitsabläufe mit sieben Fallstudien sowie Anleitungen zum HDR-Stitching (Zusammenfügen großer Bilder aus Einzelbildern) runden den Praxisteil ab. Manchmal müssen sogar zwei Programme (Freemans Favoriten sind Photomatix und FDRTools) nacheinander am selben HDR-Bild wirken. Photoshop kommt fast ausschließlich zur Nachbearbeitung des reduzierten HDR-Bildes zum Einsatz.

Schwachstellen des Buches liegen im recht breit angelegten theoretischen Teil, weil die Erläuterungen oft unscharf bleiben und manchmal sogar fehlerhaft sind. Lobenswert ist der Versuch, eine einheitliche Terminologie für HDR-typische Effekte und Probleme zu finden. Unterm Strich dient sein Buch aber Profis und Laien, die Tipps und konkrete Anleitungen für diese noch sehr arbeitsaufwendige, aber lohnende Technik suchen. (rst)

Ralph Altmann

München 2008 Markt+Technik Verlag 160 Seiten + DVD 30 € ISBN 978-3-8272-4381-2

(rst)