Sparfuchs: Canon EOS 1000D

Um preislich mit der Konkurrenz im Einsteigersegment mithalten zu können, hat Canon die EOS 1000D auf den Markt gebracht, die im Kit mit dem Standard-Zoom 18-55 mm zu aktuellen Straßenpreisen um 380 Euro das derzeit günstigste Angebot darstellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Dr. Klaus Peeck
Inhaltsverzeichnis

(Bild: Canon)

Etwa preisgleich liegen die Sony A200 und die Olympus E-420, wobei der Sony die Live-View-Funktion fehlt und die Olympus keine Bildstabilisierung anbietet. Beim Thema Infrarot gibt es Einschnitte im aktiven wie passiven Sinne: Canons Einsteigermodell besitzt keinen IR-Empfänger fürs drahtlose Auslösen, dafür muss bei Bedarf der auch bei den Vorgängerinnen wahlweise einsetzbare Kabelfernauslöser herhalten. Der IR-Sensor unter dem Sucher ist ebenfalls weggefallen, das Kameradisplay schaltet sich bei Annäherung des Fotografenauges also nicht mehr automatisch ab. Platz genug hätte es gegeben, schließlich ist das Display auf 2,5-Zoll-Format geschrumpft, übrigens um den Vorteil eines angemesseneren Verhältnisses aus Pixelzahl und Diagonale. Das Statusdisplay wird nicht automatisch mit der Kamera auf Hochkant-Darstellung gedreht, wie es zum Beispiel bei der Alpha 350 von Sony der Fall ist. Die rückseitigen, ansonsten funktionsgleichen Bedientasten sind nun wieder minimal lockerer verteilt.

Die Staubabschüttelung per Ultraschall ist serienmäßig, und das Modell nutzt den nicht mehr ganz taufrischen DIGIC-III-Prozessor zur Steuerung und internen Bildaufbereitung. Dessen Fähigkeiten sind bei der 1000D in der Serienbildleistung übrigens beschnitten worden – die Bildrate bei RAW-Bildserien hat sich glatt halbiert, und sie enden auch schon nach fünf Aufnahmen. Vermutlich eine strategische Maßnahme zur künstlichen Abgrenzung von der teureren Schwester 450D. Ausgedünnt wurde auch der Autofokus um genau zwei AF-Messpunkte; derer sind es nun noch sieben, in kreuzförmiger Anordnung.

Die übrigen Eigenschaften entsprechen im Wesentlichen dem aktuellen Schwestermodell 450D, mit 14-Bit-A/D-Wandler, dem SD(HC)-Slot anstelle des früheren CF-Kartenfachs und der löblichen Eigenschaft, beim versehentlichen Öffnen des Kartenfachdeckels während laufender Speichervorgänge eine opto-akustische Warnmeldung abzusetzen und gleichzeitig weiter zu speichern, anstatt den Vorgang einfach abzubrechen, wie es bei früheren Modellen der Fall war. Im heutigen Konkurrenzumfeld ist eine Live-View-Funktion auf dem Kameradisplay unverzichtbar – die 1000D lässt dabei die Fokuswahl zwischen Schnell-Autofokus über die AF-Sensoren und Spiegelschlag oder der Kontrastmethode über den Bildaufnehmer, die hier an Langsamkeit kaum zu überbieten ist, allerdings bei unbewegten Motiven auch nicht an Präzision.

(Bild: Canon)

Der Sucher blendet die ISO-Stufe ein, die während Serienaufnahmen mit allen anderen Anzeigen verschwindet, und bei aktivierter Spiegel-Vorauslösung muss der Nutzer auf den flexiblen Mehrfach-Selbstauslöser mit zwei bis zehn Serienbildern verzichten. Auch hier also keine Änderungen zur 450D. Das beim Wechsel zur 450D renovierte Menüsystem mit nur einem Funktionslisten-Schirm pro Reiter bietet auch die 1000D – somit entfällt das Scrollen oder Springen in langen Menülisten. Auch die "My Menu"-Liste für den Schnellzugriff auf persönlich bevorzugte Menüfunktionen ist mit an Bord, ebenso die praktischen Shortcuts der 4-Wege-Tasten sowie die dedizierte ISO-Taste an der Kameraoberseite.

Das Bedienkonzept der Canon ist in ihrer Klasse immer noch vorbildlich, das Fehlen des direkten Einsprungs in Werteeinstellungen auf dem Statusschirm ist kein echtes Handicap. Die ISO-Obergrenze kann im Automatikmodus übrigens nicht limitiert werden – sie liegt in Sachen Bildrauschen bei leidlich akzeptablen 800 ISO. Das Kit-Objektiv EF-S 18-55 mm IS sorgt abgeblendet für recht gute Bildergebnisse und fokussiert trotz fehlenden Ultraschallantriebs sehr schnell. Die geringe Objektivmasse und der niedrige (Auf-)Preis rechtfertigen den Einsatz eines Kunststoff-Bajonetts. Da die Objektivfassung der Kamera aber metallen ausgeführt ist, besteht auch beim Einsatz größerer Objektive kein prinzipieller Anlass zu Stabilitätssorgen.