Dynamische Programmierung unter .Net

Variablen, deren Typ erst zur Laufzeit festgelegt wird, oder Programme, die ihre eigenen Funktionen ändern, waren lange Zeit die Schreckgespenster des Software Engineering.

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Von
  • Gerhard Völkl
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Variablen, deren Typ erst zur Laufzeit festgelegt wird, oder Programme, die ihre eigenen Funktionen ändern, waren lange Zeit die Schreckgespenster des Software Engineering. Seit neue, dynamische Programmiersprachen wie Ruby oder Python auf den Plan traten, ist das alles so hip, dass selbst Microsoft zukünftig mit eigenen Varianten dieser Sprachen plus zusätzlichen Erweiterungen aufwarten will.

Mit Ruby on Rails [1] zeigten David Heinemeier Hansson und sein Team vor vier Jahren wie man ein Web-Framework für Datenbank-Applikationen so gestaltet, dass ein Entwickler möglichst schnell zu einem einsetzbaren Programm kommt. Aus wenigen Vorgaben über die verwendeten Tabellen generiert das Framework Rails eine erste lauffähige Version, bestehend aus HTML-Seiten und Code in der dynamischen Programmiersprache Ruby. Alles basiert auf den Grundprinzipien „Don’t repeat yourself“ und „Convention over configuration“. Konvention bedeutet in diesem Fall, dass der Programmierer nicht alles explizit definieren muss, sondern Rails bestimmte Informationen nach festgelegten Regeln selbst ableitet. So steht der Name der Webseite in einem bestimmten Zusammenhang mit dem Namen der dort angezeigten Tabelle.

Die teils überschwänglichen Beifallsstürme, die Ruby on Rails bei manchen Webprogrammierern auslöste, muss man bis nach Redmond gehört haben. Auf der MIX Ende April 2007 erlaubte Microsoft einen ersten Blick auf die Technologien, die für die Nach-Visual-Studio-2008-Ära angedacht sind. Grundsatz ist auch hier: Weg vom statischen Ingenieursgehabe hin zur integrierenden Dynamik, die mehr Effizienz liefern soll.