Mit .Net auch für JEE entwickeln

Will man eine .Net-Entwicklung mit relativ wenig Aufwand unter einer Java Enterprise Edition zum Laufen bringen, sind schon beim Projektdesign Entscheidungen zu fällen, denn mehrere Wege führen ein Stück in Richtung Palo Alto.

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Von
  • Markus Eisele
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Ein integrativer Ansatz im heterogenen Umfeld stellt für die Softwareentwicklung große Herausforderungen dar. Will man eine .Net-Entwicklung mit relativ wenig Aufwand unter einer Java Enterprise Edition zum Laufen bringen, sind schon beim Projektdesign Entscheidungen zu fällen, denn mehrere Wege führen ein Stück in Richtung Palo Alto.

In den USA soll – nach Microsofts Aussagen – jede zweite neu entwickelte Enterprise-Applikation eine .Net-Anwendung sein. Mag hier bei der Größenordnung vielleicht ein wenig Wunschdenken mitspielen, richtig ist, dass die beiden großen Entwicklungs- und Laufzeitumgebungen – .Net und JEE ? zusammen die Basis der mit Abstand meisten Anwendungen sind.

Nahezu alle Unternehmen haben in der Vergangenheit eine Plattformentscheidung getroffen. In die Infrastruktur, den technischen Aufbau und die Schulung der Mitarbeiter floss viel Geld. Kein Wunder, dass an solchen Entscheidungen festgehalten wird. In einer Infrastruktur voller Microsoft-Produkte findet man folglich keine Java-Enterprise-Anwendungen und Umgekehrtes auch eher selten.

Außer mit Kulturunterschieden innerhalb und außerhalb der Microsoft-Welt kämpft man bei Enterprise-Entwicklungen mit einer zusätzlichen Komplexitätsstufe, die es zu meistern gilt. Dabei stellen syntaktische Unterschiede der Programmiersprachen C# und Java nur eine niedrige Hürde dar; das kann ein Programmierer in wenigen Tagen lernen. Sprachkonverter, beispielsweise von VB.Net nach C# und umgekehrt, gibt es mehrere; die Semantik der Programmiersprachen steckt bei .Net zum großen Teil im Framework, die reine Syntax-Umsetzung ist relativ einfach. Selbst wenn Microsoft die eigene .Net-basierte Java-Sprachversion (J#) weiterentwickelt hätte und es für eine zeitgemäße J#-Version einen C#-Sprachkonverter gäbe, würde das einer Portierung auf JEE wenig helfen.