Telekom will mehr öffentliches Geld für Netzausbau

Für schnelle Festnetzzugänge zum Internet sieht der Telekom-Chef kein Geschäftsmodell und fordert daher mehr öffentliches Engagement.

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Von
  • Benjamin Benz

Der schwierige Ausbau des Hochgeschwindigkeits-Internets in ländlichen Regionen dürfte nach Einschätzung der Deutschen Telekom ohne staatliche Subventionen nicht vollständig zu erreichen sein. "Ohne öffentliche Fördermittel wird das nicht funktionieren", sagte der Deutschlandchef des Bonner Konzerns, Niek Jan van Damme, der Berliner Zeitung (Samstag). "Es gibt kein Geschäftsmodell dafür, wie entlegene kleine Dörfer mit 50 Megabit über das Festnetz erschlossen werden können", meinte der Manager.

Telekom-Chef Niek Jan van Damme: "Es gibt kein Geschäftsmodell dafür, wie entlegene kleine Dörfer mit 50 Megabit über das Festnetz erschlossen werden können"

(Bild: dpa, Fredrik von Erichsen (Archivbild)

Verkehrs- und Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte bereits im Frühjahr finanzielle Impulse für ein flächendeckend schnelles Internet in Deutschland in Aussicht gestellt. Um direkte Subventionen ging es dabei jedoch nicht. Bei der Gründung einer Netzallianz mit Branchenvertretern sprach sich Dobrindt dafür aus, dass ein großer Teil der Einnahmen aus künftigen Versteigerungen von Mobilfunk-Frequenzen in die Digitalbranche zurückfließen soll.

Die schwarz-rote Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, bis 2018 Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde auch in abgelegeneren Regionen zu erreichen. Van Damme sagte der Zeitung, es dürfte ohne Förderung aber schwierig werden, die letzten zwei bis drei Prozent der Haushalte zu erreichen. Sonst werde das Ziel "vermutlich nur über den Mobilfunk zu realisieren sein". (dpa) / (bbe)