Sicheres Telefonieren mit Telekom und GSMK

Mit einer von Telekom und GSMK entwickelten App für Android und iOS können die Kunden ab sofort auch dort sicher verschlüsselt telefonieren und simsen, wo die Netzversorgung schlecht ist.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Die Sicherheitsoffensive der Telekom hat sich von der Absichtserklärung zu einem konkreten Produkt gemausert. Für einen Betrag von 15 bis 20 Euro pro Gerät und Monat je nach Abnahmemenge können Firmen eine App unter Android und iOS benutzen, mit der die benötigten Kryptoschlüssel für jeden Kommunikationsvorgang auf dem Smartphone berechnet und hinterher wieder gelöscht werden. Die zusammen mit dem Cryptophone-Hersteller GSMK entwickelte Software benötigt eine Netzbandbreite von 4,8 Kbit netto und soll damit auch in Entwicklungsländern eingesetzt werden können, in denen es nur einfache GSM-Netze der zweiten Generation gibt. Die Verschlüsselung soll auch in Ländern funktionieren, wo Voice over IP blockiert oder behindert wird.

Mobile Encryption App

(Bild: Deutsche Telekom)

Bereits kurz vor dem 30. Chaos Communication Congresses (30C3) hatte Rüdiger Weis, GSMK-Berater für die Auswahl der kryptografischen Verfahren betont, dass die bei der Kryptografie eingesetzte Mathematik 'unser Freund' sei. Unter Berufung auf Bruce Schneier berichtete Weis auf dem 30C3, dass Kryptographie nach Snowden (siehe Video ab Minute 7), der Mathematik weiterhin vertraut werden kann, ebenso der Verschlüsselungs-Software, wenn diese im lesbaren Code vorliegt.

Die nun von der Telekom und GSMK entwickelte App setzt nach ihren Angaben "die derzeit stärksten Verschlüsselungsverfahren am Markt ein, die auch von Kryptologen auf absehbare Zeit als nicht zu brechen angesehen werden". Ähnlich wie der Code der GSMK-Cryptophones ausgewählten und zertifizierten Fachleuten zugänglich sei. Sie können dann prüfen, ob Hintertüren eingebaut sind, durch die Dienste wie die NSA mithorchen können.

Mit dem Angebot einer Verschlüsselungs-App für Android und iOS – WindowsPhone soll demnächst folgen – gebe es nun ein einfaches, preisgünstiges und stabiles Angebot gerade auch für Mitarbeiter in multinationalen Unternehmen auf den Markt gebracht, sagte T-Systems-Manager Jürgen Kohr. Er ist dort Leiter der Business Unit Cyber Security, die auch zusätzlich gehärtete Smartphones anbietet. Das Angebot der Deutschen Telekom und GSMK konkurriert mit dem Silentphone von SilentCircle und dem RedPhone von Whispersystems, die nicht in 2G-Netzen arbeiten. (anw)