Zahl der Handy-Diebstähle hat sich in vier Jahren verdoppelt

237.000 Mobiltelefone wurden in Deutschland 2013 als gestohlen gemeldet. Im Jahr 2009 waren es noch 102.000.

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In Deutschland werden immer mehr Handys geklaut. Die Zahl der als geraubt oder gestohlen gemeldeten Mobiltelefone hat sich innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppelt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Danach verschwanden im Jahr 2009 bundesweit rund 102.000 Mobiltelefone. 2013 wechselten rund 237.000 Handys und Smartphones auf illegale Weise den Besitzer. Bis Ende Juni wurden in diesem Jahr bisher 100.630 Mobiltelefone gestohlen. Die Zahlen entstammen dem Informationssystem der Polizei Inpol-Z. Darin werden die gemeldeten Diebstähle erfasst.

Gegenüber 2009 hat sich 2013 die Zahl der Handy-Diebstähle verdoppelt

(Bild: heise online mit Zahlen der Bundesregierung)

Mobiltelefone haben eine Gerätenummer, die in das Mobilfunknetz übertragen wird, wenn das Gerät eingeschaltet ist. Mit dieser Nummer lässt sich das Gerät orten und sperren. Die Innenminister der Länder wollen prüfen lassen, wie man die Nutzung gestohlener Handys und Tablet-Computer – etwa durch eine Sperrung dieser IMEI-Nummern – in Zukunft verhindern könnte. Denn dadurch würde der Anreiz für die Handy-Diebe sinken. "Das klingt erst einmal verlockend. Die zentrale Speicherung der Handy-Daten aller Bürger ist aber auch mit immensen Datenschutzproblemen verbunden", hieß es dazu aus der Linksfraktion.

Die Diskussion über ein Register für gestohlene Handys hatte im Mai dieses Jahres der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) aufleben lassen. Die Forderung nach einer Sperrliste für den Schutz vor Handy-Diebstahl ist nicht neu. Im Juli 2006 erneuerte die Grünen-Politikerin Bärbel Höhn eine Forderung aus ihrer Partei aus dem Vorjahr. E-Plus und T-Mobile wandten seinerzeit ein, dass die IMEI-Nummern leicht überschrieben werden könnten. Die Hersteller von Mobilbetriebssystemen Apple, Microsoft und Google setzen auf einen Aktivierungsschutz für gestohlene Geräte. (mit Material der dpa) / (anw)