Gamescom: Fast fertig - Kickstarter-Projekt "Jagged Alliance: Flashback"

Das Entwicklerstudio Full Control hat auf der Gamescon die jüngste Version des rundenbasierten Strategiespiels gezeigt. Bis zum Erscheinungstermin im Oktober soll noch einiges passieren.

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Auf der diesjährigen Gamescom hat das dänische Entwicklerstudio Full Control eine nur noch wenige Monate von der Veröffentlichung entfernte Version des über Kickstarter finanzierten rundenbasierten Strategiespiel Jagged Alliance: Flashback gezeigt und erklärt, was noch bis zum derzeit für Oktober geplanten Erscheinungstermin passieren soll.

So werden jetzt Sichtkegel angezeigt. Bei den eigenen Söldnern kann der Spieler hierüber festlegen, wohin er ihn während des gegnerischen Zuges blicken lassen möchte. Das fügt ein weiteres taktisches Element hinzu, bei dem der Spieler die eigenen Aktionspunkte nicht voll verbraucht, sondern sich zum Beispiel an einer Hausecke positioniert und auf die anstürmenden Gegner wartet.

Wenn genügend Punkte übrig bleiben und der Gegner mindestens eine bestimmte Anzahl Punkte für seinen Zug verbraucht hat, wird der Zug unterbrochen und der Spieler kann mit diesem Söldner frei agieren, als ob er gerade selbst an der Reihe wäre. Aber auch für andere Mechaniken wie das unbemerkte Anschleichen von hinten ist es wichtig zu wissen, wer wohin sieht. Wer sich so unbemerkt von hinten an Wachen heranmachen möchte, wartet aber vielleicht auch lieber auf die hereinbrechende Nacht und schlechtes Wetter, denn dann sieht die Wache nicht ganz so gut. Obwohl das natürlich auch für das eigene Team gilt.

Ein Feature, dass Jagged-Alliance-2-Fans sicher vermissen werden, sind Höhenlevel. In Flashback werden sie also nicht mehr auf Häuserdächer klettern können, um von dort den Gegner in die Zange zu nehmen.

Eine weitere Änderung betrifft die einzelnen Sektoren: Während der Kickstarter-Kampagne war angedacht, dass in den eroberten Sektoren eine eigene Basis gebaut werden kann. Nun soll man Sektoren mit einem von drei Upgrades, das etwa die Ausbildungsgeschwindigkeit von Milizen erhöht, ausstatten können. Um Sektoren auszubauen, Söldner anzuheuern und Milizen ausbilden zu können ist Geld nötig: Für Liquidität sorgen einige der rund 60 bis 65 geplanten Sektoren, in denen etwa eine Mine oder Bananenplantage angesiedelt ist, sobald diese erobert wurde. Vom Verkauf dieser Produkte erhält der Spieler wie schon bei Jagged Alliance 2 einen Anteil, der die eigene Kasse auffüllt.

Kickstarter-Projekt "Jagged Alliance: Flashback" (6 Bilder)

Die Oberflächen zur Verwaltung der Sektoren, Söldner oder des Inventars wurden ebenfalls kräftig überarbeitet, so sehen Inventar, taktische und strategische Ansicht nun schon eher nach einem fertigen Spiel aus. Neu im Inventar ist ein Bereich, über den man innerhalb der Gruppe – außerhalb von Kämpfen – Gegenstände austauschen kann, ohne dass die Söldner direkt nebeneinander stehen müssten.

Für die rund 25 bis 30 geplanten Söldner lassen sich zukünftig zwischen drei Rüstungstypen wählen, während leichte Rüstung zwar nicht ganz so viel Schutz bietet, erhält man einige Quick-Slots mehr, in die man beispielsweise Granaten stecken kann, auf die man ohne Extra-Aktionspunkte zu verbrauchen zugreifen darf. Umgekehrt hält das eigene Team mit schwerer Panzerung mehr aus, ist aber auch schwerfälliger, hat also auch weniger "kostenlose" Slots in der Rüstung.

Unterstützer der Kampagne und Spieler, die auf Steam dem "Early-Access"-Programm beigetreten sind, sollen ab Ende August oder Anfang September auf die nun gezeigte Version zugreifen können, die die meisten genannten Änderungen schon enthalten soll. Nur die letzten paar Sektoren, in denen das Ende der Kampagne spielen wird, sollen nicht vor Veröffentlichung gezeigt werden.

Das fertige Spiel soll für rund 30 Euro digital und auch als Box-Version Mitte bis Ende Oktober erscheinen. Das genaue Datum, betonen sowohl die Entwickler als auch der Publisher bitComposer könnte sich bei Bedarf aber noch ändern. (anw)