Viag Interkom will Zahl der Handy-Kunden verdreifachen
Viag Interkom will noch in diesem Jahr drei Millionen Handy-Nutzer an sich binden.
Viag Interkom will die Zahl seiner Mobilfunkkunden in diesem Jahr auf drei Millionen verdreifachen. Bereits 2001 wollen die Münchner die Gewinnzone erreichen -- das Münchner Unternehmen war erst im Herbst 1998 als vierter Mobilfunkbetreiber an den Start gegangen. Der Bedarf nach moderner Telekommunikation, nach Infrastruktur, Mobilität und neuen Diensten explodiere geradezu, sagte Viag-Interkom-Chef Maximilian Ardelt am Mittwoch in München.
Viag Interkom hat aber noch nicht auf den jüngsten Preissturz im Mobilfunk reagiert. Den hatte die Telekom-Tochter T-Mobil ausgelöst, und kurz danach zog Mannesmann Mobilfunk nach, so dass D1- und D2-Kunden am Wochenende für nunmehr 18 Pfennige pro Minute ins Festnetz telefonieren können. Damit sanken die Gesprächskosten bei den Marktführern um die Hälfte, während beim ehemals billigsten Anbieter Viag Interkom die Schallmauer für Mobiltelefonate noch bei 29 Pfennigen pro Minute liegt. Lediglich mit Genion, einem Angebot, das Festnetz- und Mobiltelefon kombiniert, hat der Viag-Kunde die Möglichkeit, noch günstiger zu telefonieren. Mit Genion kann man Festnetzgespräche via Handy ab 5 Pfennig pro Minuten führen -- allerdings kostet der Dienst zusätzlich rund 10 Mark im Monat.
Im vergangenen Jahr vervierfachte die Viag-Interkom-Gruppe ihren Umsatz auf knapp 1,7 Milliarden DM. Die Anlaufverluste seien im Plan vorgesehen, sagte Ardelt. Nach letzten Angaben rechnete das Unternehmen für 1999 mit einem Minus von 1,5 Milliarden DM. An Viag Interkom sind der Münchner Viag-Konzern und British Telecom mit jeweils 45 Prozent beteiligt. Den Rest hält die norwegische Telenor. (dz)